Bologna. Die Bilanz 2013 des Güterverkehrszentrums Bologna liegt vor und sieht alles andere als rosig aus. In der Verlustrechnung des Geschäftsjahres steht das GVZ mit 263.000 Euro in den roten Zahlen – und das, obwohl die Produktionskosten von knapp 16 Millionen Euro auf 11,2 Millionen Euro verringert werden konnten. Doch es findet sich weiterhin kein Käufer für einen Großteil der Aktien – und auch die Einnahmen aus Verkäufen und Dienstleistungen sind drastisch gesunken – von 17.457.288 Euro im Jahr 2012 auf 7.542.621 Euro im Jahr 2013. Im Jahr 2012 hatte die Jahresbilanz hingegen noch positiv ausgesehen.
Als Hauptursachen für das schwache Geschäftsjahr betrachtet Alessandro Ricci als Geschäftsführer des GVZ vor allem die höhere Besteuerung, zu der er insbesondere die in Italien seit dem Jahr 2012 zu zahlende Gebäudesteuer IMU (Imposta municipale unica) zählt, und auch den Aufschub des Verkaufes mehrerer Immobilienflächen auf das Jahr 2014. Doch auch die Abfertigung von Zügen am GVZ ist um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Gesamtschulden des Güterverkehrszentrums in der Emilia-Romagna belaufen sich mittlerweile auf mehr als 83 Millionen Euro. Erfolge wie etwa die LKW-Abfertigung, die um vier Prozent angestiegen ist, oder aber die Menge der abgefertigten Tonnen (Anstieg von 8.435.000 auf 8.753.000 Tonnen), machen sich aufgrund von Verlusten in anderen Bereichen nur wenig bemerkbar.
Die sich stetig erhöhende Verschuldung (zwei Millionen Euro Zusatzschulden im Vergleich zum Vorjahr) wird aber durch den Gesamtwert des GVZ größtenteils kompensiert. Der Gesamtwert des Zentrums wird auf etwa 75 Millionen Euro geschätzt. Momentan sucht man in Bologna weiterhin nach Aktionären. Bislang wurde aber für die Aktien, deren Großteil von der Stadt Bologna, der Provinz Bologna und der Handelskammer Bologna gehalten werden, trotz zweifacher Ausschreibung kein Interessent gefunden. (nja)