Hannover Der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) bedauert angesichts der wachsenden Verkehrsdichte, dass der achtspurige Ausbau der Autobahn 2 in Niedersachsen im Bundesverkehrswegeplan 2030 lediglich unter „weiterer Bedarf“ eingeordnet worden ist. „Die Kapazitätsgrenze auf der A2 ist längst überschritten“, ließ GVN-Hauptgeschäftsführer Benjamin Sokolovic am Donnerstag per Pressemitteilung verlauten. Die Fernstraße sei für 30.000 Fahrzeuge geplant worden, heute seien es fast viermal so viele. „Der Ausbau der A2 ist unaufschiebbar und überfällig“, sagte Sokolovic und forderte deshalb eine Einordnung unter „vordringlicher Bedarf“.
Gleichwohl dankte der GVN-Chef dem niedersächsischen Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) für seinen Einsatz am Bundesverkehrswegeplan 2030. Bedeutende Infrastrukturprojekte des Landes – etwa der Ausbau der A20 oder A39 – finden sich im „vordringlichen Bedarf“ wieder. Dadurch würden nicht nur die Stellung Niedersachsens als Logistikland, sondern auch die zahlreichen niedersächsischen Logistikunternehmen gestärkt. Nun sei eine Aufstockung des Planungspersonals notwendig, um die vorgesehenen Infrastrukturprojekte optimal umzusetzen. „Keinesfalls darf es dazu kommen, dass infolge behördlicher Umstrukturierungsprozesse Planungsmittel nicht oder nicht rechtzeitig umgesetzt werden. Dies wäre fatal für den Logistikstandort Niedersachsen“, mahnte Sokolovic.
Hintergrund
Der neue Bundesverkehrswegeplan 2030 sieht einen achtspurigen Ausbau der A2 nur zwischen Hannover-Herrenhausen und dem Autobahndreieck Hannover-West als vordringlich an. Zwischen Bad Nenndorf und Hannover-Herrenhausen sowie zwischen Hannover-West und Hannover-Ost ist der Ausbau im weiteren Bedarf aufgeführt. Nicht enthalten ist der Ausbauwunsch für den Abschnitt von der nordrhein-westfälischen Grenze bis Bad Nenndorf sowie von Lehrte bis zur Landesgrenze von Sachsen-Anhalt. (ag/dpa)
Oliver Fahlbusch