Brunsbüttel. Die Chancen für eine weitere Hafenanlage im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel stehen gut. Diese Ansicht vertrat Frank Nägele, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holsteins während der Logistikkonferenz MetroLog2015, die gestern im sechstgrößten deutschen Seehafen stattfand. Die bisherigen Hafenanlagen seien gut ausgelastet. Eine neue Anlage soll den an der Elbe und dem Nordostseekanal gelegenen Brunsbütteler Hafen „zukunftsfest“ machen.
Geplant ist ein Mehrzweckhafen mit einer Schwerlastplatte. Diese Investition könnte dazu führen, dass Brunsbüttel stärker als bisher von der Offshore-Industrie berücksichtigt wird. Politisch ist die Anlage allerdings noch nicht in trockenen Tüchern, sagte Nägele. Die Landesregierung muss noch mit den Hauptausschüssen der Landkreise Dithmarschen und Steinburg über finanzielle Details des Projektes einig werden. Dies solle in den nächsten Wochen geschehen, dann könne die Planfeststellung abgeschlossen werden.
Chancen auch für LNG-Importterminal
Auch für einen LNG-Importterminal in Brunsbüttel sieht Nägele Chancen. Aus Sondierungsgesprächen mit dem Bundeswirtschaftsministerium und der europäischen Investitionsbank habe er ein positives Feedback mitgebracht. Allerdings gibt es mittlerweile wieder einen deutschen Konkurrenten. Das niedersächsische Wilhelmshaven, das sich zwischenzeitlich aus der LNG-Thematik zurückgezogen hatte, arbeitet mit Unterstützung der niedersächsischen Landesregierung mittlerweile wieder an eigenen LNG-Plänen.
Die MetroLog ist eine jährlich stattfindende Konferenz für Logistiker in der Metropolregion Hamburg. Sie wurde diesmal von der Logistikinitiative Hamburg in Kooperation mit der Logistikinitiative Schleswig-Holstein veranstaltet. (hel)