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Gutachten: Nur mehr Geld hilft gegen Kollaps auf der Schiene in NRW

15.09.2011 10:50 Uhr
Gutachten: Nur mehr Geld hilft gegen Kollaps auf der Schiene in NRW
NRW fürchtet den Verkehrskollaps auf der Schiene
© Foto: fotolia.com/Mumpitz

Bereits heute ist auf zahlreichen Streckenabschnitten die Grenze der Belastbarkeit erreicht oder überschritten

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Bonn. Nur mehr Geld hilft einem Gutachten zufolge gegen den Verkehrskollaps auf Nordrhein-Westfalens Bahnverbindungen. Bereits heute sei auf zahlreichen Streckenabschnitten die Grenze der Belastbarkeit erreicht oder überschritten; bis 2025 werde die Situation noch brenzliger. Das geht aus einer Engpassanalyse des Verkehrswissenschaftlichen Instituts der Universität Münster hervor, die am Mittwoch auf dem Mobilitätskongress "Traffic Talks" in Bonn vorgestellt wurde. Danach sind für die Beseitigung der Engpässe Investitionen von 3,8 Milliarden Euro notwendig, die aber nicht annähernd zur Verfügung stehen.

NRW hat fast 6000 Kilometer Schienennetz und weit über 800 Haltepunkte. Das ist Europarekord. Dabei konzentriert sich der Verkehr auf drei Hauptkorridore, wie aus der vom Verkehrsverband Westfalen in Auftrag gegebenen Studie hervorgeht. Dort wird der Großteil der Verkehrsleistung mit einer durchschnittlichen Belastung von 128 Zügen pro Tag und Streckenabschnitt bewältigt. Hier befinden sich die stark belasteten Knoten Bochum, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen, Hamm, Köln, Oberhausen und Wuppertal. Die Grenze der Leistungsfähigkeit ist dort auf 74 Streckenabschnitten erreicht oder überschritten.

Bis 2025 17 Prozent mehr Züge

2025 führt das Wachstum im Güter- und Personenverkehr auf der Schiene zu täglich 17 Prozent mehr Zügen. Die größte Zuwachsrate werde der Güterverkehr haben, heißt es in der Studie. Die Zahl der Engpässe steigt demnach bis 2025 auf 119 Abschnitte. Angesichts der knappen Finanzmittel raten die Autoren der Studie, das vorhandene Geld dort einzusetzen, wo die Leistungsfähigkeit des Netzes am stärksten beeinträchtigt wird.

Eine Alternative zur Bereitstellung zusätzlicher Trassen stellen Ausweichrouten dar. Sie lasen sich schneller nutzen und sind oft billiger. So könnte die Ruhr-Sieg-Strecke über Hagen, Siegen und Gießen der Studie zufolge eine erhebliche Entlastung für die Rheinstrecke bringen. Der West-Ost-Korridor könnte über eine Strecke Hamm, Paderborn, Altenbeken, Kassel entlastet werden. (dpa)

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