Wien. Am südlichen Stadtrand von Wien haben die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) im Auftrag des österreichischen Verkehrsministeriums in den vergangenen drei Jahren das neue multifunktionale Güterzentrum Wien Süd errichtet. Am Montag ist das 246 Millionen Euro teure Umschlagterminal in Betrieb gegangen. Errichtet wurde die Anlage von der ÖBB Infrastruktur, die Betreiberverantwortlichkeit liegt bei der Rail Caro Group, der Güterverkehrstochter der ÖBB. Sie soll das Güterterminal Wien Nordwestbahnhof ersetzen und im Vollbetrieb die Abfertigung von 145.000 Container pro Jahr ermöglichen. Derzeit werden 45 Züge pro Woche abgefertigt, ab 2017 sollen es 50 pro Woche sein.
Das neue Gelände mit einer Größe von 55 Hektar ist schwerpunktmäßig auf Transporte im Kombinierten Ladungsverkehr ausgerichtet. Das Güterzentrum Wien Süd sei ein wesentlicher Knotenpunkt für Verbindungen zur Nordsee und zum Schwarzen Meer sowie für die Bahnanbindungen an die großen Adriahäfen, teilten die ÖBB mit. Es soll zur Drehscheibe für Güter von beziehungsweise nach Süd- und Osteuropa werden. Für den Stückgutverkehr gibt es eine Umschlagshalle mit Ladegleisen samt Laderampen, straßenseitig gibt es Ladehöfe und Lkw-Rampen.
Um das neue Umschlagterminal optimal mit dem schon vorhandenen Intermodal-Terminal Wiencont im Wiener Hafen Freudenau zu verlinken und zu vermarkten, soll es künftig ein gemeinsames Unternehmen geben, dessen Gründung der Wiener Hafen und die ÖBB bei der österreichischen Wettbewerbsbehörde bereits angemeldet haben. Sie prüft derzeit, ob dadurch Wettbewerbsnachteile für andere Logistikstandorte in Österreich entstehen könnten. (mf/ag)