Berlin. Pünktlich zum aktuellen Aufruf der „Fridays for future“-Bewegung zum globalen Klimastreik am 19.März fordert der Verband Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) von der Politik, die notwendigen energischen Schritte gegen die weitere Verschärfung der Klimakrise zu gehen. “Wir streiken zwar nicht, unsere Züge sorgen auch morgen für klimafreundlichen Gütertransport. Aber unsere Sympathie gilt dem ungeduldigen Aufruf, jetzt zu handeln”, so Ludolf Kerkeling, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Güterbahnen.
Die Corona-Pandemie verdecke demnach den ungebrochenen Trend zu wachsenden CO2-Emissionen aus dem Straßengüterverkehr, der für ein Drittel der verkehrsbedingten Emissionen verantwortlich sei. “Viele transportrelevante Wirtschaftszweige hatten keine oder nur geringe Einbrüche und der Straßengüterverkehr hat in Phasen schwächerer Auslastung durch preisaggressives Auftreten sogar Marktanteile von Schiene und Binnenschiff gewonnen”, klagt Kerkeling.
Niedrige Dieselbesteuerung abschaffen
Damit in der kostenbasierten Verkehrsmittelwahl-Entscheidung der industriellen Verlader die Umweltfolgekosten berücksichtigt werden, müsse nach Ansicht der Güterbahnen die besonders niedrige Dieselbesteuerung in der kommenden Legislaturperiode ein Ende haben. “Das wäre der erste und wichtigste und vor allem technologieneutrale Schritt auf dem Weg zur Energiewende im Verkehr“, so Kerkeling. Klimafreundliche Antriebe und Transportkonzepte müssten sich im Markt durchsetzen. „Die harte Wahrheit ist, dass dies nicht alleine durch Subventionen klimafreundlicher Antriebe oder Energieträger erreichbar ist. Die nächste Bundesregierung muss eine schlüssige Politik mit Priorität für die Schiene und der Finanzierung von Fördermaßnahmen durch höhere Belastungen bei klimabelastenden Antriebsarten machen.“ (mh)