Berlin. Die Grünen haben in der Verkehrspolitik eine Trendwende zugunsten der Schienen-Infrastruktur gefordert. Der Verkehrspolitiker Matthias Gastel sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Der Blick in die letzten zehn Jahre zeigt deutlich: Die Bundesregierung hängt am Straßenasphalt. Sie rühmt sich mit angeblich mehr Investitionen in die Schiene, baut aber sechsmal lieber neue Straßen.“
Von 2011 bis 2020 wurden nach Berechnungen der Grünen 294 Kilometer zusätzliche Schienengleise gebaut – wobei Stilllegungen von zusätzlichen Gleisen abgezogen wurden. Demgegenüber stünden 1741 Kilometer zusätzliche Straßen, dabei geht es um den Aus- und Neubau von Autobahnen und Bundesstraßen. Basis waren Antworten der Bundesregierung auf Grünen-Anfragen sowie der Verkehrsinvestitionsbericht des Bundes.
Gastel sagte, bei der Schiene habe es in einigen Jahren sogar mehr Stilllegungen von Bahnstrecken als Aus- und Neubau gegeben. Diese Bilanz zeige, dass „die Bundesregierung keinen Schritt in Richtung emissionsfreie Mobilität unternimmt.“ Es müsse „Schluss damit gemacht werden, durch immer mehr Straßen einer weiteren Zunahme von Pkw- und Lkw-Verkehr den roten Teppich auszurollen“, sagte Gastel abschließend. (dpa)