London. Die britische Regierung kommt bei ihrem Ausstieg beim Postkonzern Royal Mail in großen Schritten voran. Der Staat habe die Hälfte seiner 30-prozentigen Beteiligung in den vergangenen Tagen zum Stückpreis von 500 britischen Pence (6,85 Euro) an Großanleger verkauft, teilte die Regierung am Donnerstag in London mit. Damit erzielte sie einen anderthalb Mal so hohen Preis wie beim umstrittenen Börsengang 2013. Insgesamt fließen dem Steuerzahler den Angaben zufolge nun 750 Millionen Pfund zu. Das Geld könne genutzt werden, um die Staatsschulden zu reduzieren, hieß es seitens der Regierung.
Royal Mail war im Herbst 2013 an der Börse gestartet. Der Ausgabepreis von 330 Pence (4,83 Euro) je Aktie hatte einen Run vor allem von Großanlegern wie Banken, Versicherungen und Fonds ausgelöst. Der Staat hatte 30 Prozent an der Post behalten. Kritiker warfen der Regierung damals vor, die Post-Aktien bei der Teilprivatisierung verscherbelt zu haben. Ein Parlamentsausschuss rechnete später aus, der Staat habe eine Milliarde Pfund (rund 1,37 Milliarden Euro) an Steuergeldern verschenkt. (dpa)