Wien. Österreichs Spediteure und Frächter fordern angesichts der großen Flüchtlingsbewegungen durch das Land eine temporäre Aufhebung der geltenden Lenk- und Ruhezeiten für 30 Tage sowie die Aufhebung von Fahrverboten auf dem niedrigrangigen Straßennetz. Auch sollte das Wochenend-Fahrverbot ausgesetzt werden, weil an den Grenzübergängen Ausnahmezustände herrschten, besonders in Südösterreich, fordert Franz Danninger, Obmann des Fachverbandes Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Österreich. Die Branche weist auf die kilometerlangen Staus, die stundenlangen Wartezeiten und die damit einhergehenden Mehrkosten von rund 2,5 Millionen Euro pro Tag hin und erwartet von den Behörden grünes Licht für Ihr Anliegen. Nicht gerade glücklich ist die Branche über das Aussetzen des Schengen-Abkommens und die Einführung von Grenzkontrollen als offenbar notwendige Maßnahme, um den Flüchtlingsstrom in geordnete Bahnen zu lenken. Sollten die Kontrollen länger andauern würden sich Transporte zwangsläufig verteuern, gibt Danninger zu bedenken.
In Österreich rüstet man sich für die nächste zu erwartende Flüchtlingswelle aus Serbien via Kroatien und Slowenien nach Österreich ein. Rund 80.000 Asylanträge wurden in Österreich während der letzten Wochen gestellt. Im Verkehrsministerium wurde unter infothek.bmvit.gv.at eine Infothek eingerichtet, auf der laufend neue Informationen über die aktuelle Verkehrslage im Land eingespielt und eingesehen werden können. Auf dieser Infothek finden sich jedoch nicht nur Verkehrsmeldungen, sondern bekommen Bürger generell Informationen im Zusammenhang mit dem Thema Verkehr. (mf)