Berlin/Frankfurt. Gewerkschafter halten die mögliche Milliarden-Aufstockung der Bundesmittel für das deutsche Schienennetz für zu wenig. „Natürlich hört es sich gewaltig an, wenn der Bund in den nächsten Jahren 50 Milliarden Euro für die Sanierung des Schienennetzes ausgeben will. Da die Bundesregierung aber über Jahre hinweg viel zu wenig in die Sanierung der Trassen investiert hat, ist das Netz mittlerweile so marode, dass 50 Milliarden Euro nicht ausreichen werden”, sagte der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Alexander Kirchner, am Montag.
Am Wochenende hatten Medien berichtet, dass die Bundesregierung plane, zwischen 2020 und 2029 rund 50 Milliarden Euro für die Modernisierung der Trassen der Deutschen Bahn zu investieren. Aus Koalitionskreisen verlautete dazu, dass diese Summe über zehn Jahre möglich wäre. Die Verhandlungen liefen aber noch.
Damit würden weitreichendere Zusagen gemacht als bislang. Das kritisierte die Gewerkschaft ebenfalls. Das schaffe zwar Planungssicherheit, so lange aber zu erwartende Preissteigerungen nicht berücksichtigt würden, stehe am Ende wieder weniger Geld zur Verfügung, betonte Kirchner.
Derzeit überweist der Bund jährlich 3,5 Milliarden Euro für die Erhaltung der Schienenwege der Eisenbahnen des Bundes. Die EVG sprach sich dafür aus, den Betrag auf mindestens 6,7 Milliarden Euro jährlich anzuheben, um das vorhandene Bahnnetz wieder in Ordnung zu bringen. Die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund und Bahn läuft in diesem Jahr nach fünf Jahren aus. (dpa)