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Gespensterjagd in Berlin-Brandenburg

04.11.2013 09:27 Uhr
Gespensterjagd in Berlin-Brandenburg
BAG-Präsident Andreas Marquartd (l.) und Ulrich Schulz, Vorsitzender der Fuhrgewerbe-Innung Berlin-Brandenburg sprachen während der Mitgliederversammlung der Innung über die aktuellen Gewerbeprobleme
© Foto: VR/Birgit Bauer

Über „Gespenster“ der Transportbranche sprachen während der Mitgliederversammlung der Fuhrgewerbe-Innung Berlin-Brandenburg deren Vorsitzender Ulrich Schulz und der Präsident des Bundesamts für Güterverkehr, Andreas Marquardt.

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Berlin. Auch zwei Tage nach Halloween geisterte es noch bei der Fuhrgewerbe-Innung Berlin-Brandenburg: Während der 126-jährigen Geschichte der Innung habe das „Gespenst der Kommunalisierung“ immer wieder das Gewerbe bedroht, erklärte der Innungs-Vorsitzende Ulrich Schulz bei der Eröffnung der Mitgliederversammlung. Aktuell sieht Schulz das Gespenst im Zusammenhang mit dem Kreislaufwirtschaftsgesetz spuken. Das Gesetzt weise nach dem Vermittlungsverfahren durch den Bundesrat stark kommunalfreundliche Tendenzen auf, so der Vorsitzende. Momentan setzt sich die Innung mit dem Land Brandenburg auseinander, das Baumischabfälle privater Abfallerzeuger zu Abfallgemischen aus privaten Haushaltungen und damit für überlassungspflichtig an die Kommune erklärt hat.

Mit Zahlen und Fakten erledigte der Präsident des Bundesamts für Güterverkehr (BAG), Andreas Marquardt, weitere Gespenster: 83 Prozent aller mautpflichtigen Fahrzeuge seien mit Euro 5 oder EEV ausgestattet (Vorjahresvergleich 77 Prozent), 7 Prozent mit Euro 4 und weniger als 10 Prozent mit Euro 3. „Wir können damit das Gespenst erledigen, die Umwelt werde ungebremst von LKW verpestet“, so Marquardt. Demnächst werde man erstmals die Fahrleistungen von Euro-6-Fahrzeugen in der Mautstatistik ausweisen, erklärte Marquardt. Das Gespenst, das Unternehmen aus den neuen EU-Mitgliedstaaten das deutsche Gewerbe bedrohten, bezeichnete er als Medaille mit zwei Seiten: Nicht nur deutsche Verlader, auch Speditionen und Transportunternehmer beauftragten immer öfter Unternehmen aus diesen Ländern, die Verflechtungen nähmen immer weiter zu, erklärte er. Beim Schreckgespenst des Fachkräftemangels läge es auch an den Unternehmen, dieses zu vertreiben. Bei 50.000 Unternehmen des gewerblichen Güterverkehrs und 40.000 werkverkehrstreibenden Unternehmen sei mit 7000 Auszubildenden noch Luft nach oben, so Marquardt, der aber dem Gewerbe aber auch eine „zunehmende Bereitschaft, sich um den Nachwuchs zu kümmern“, bescheinigte. Insgesamt baue die konjunkturelle Entwicklung dem Gewerbe keine goldenen Brücken, resümierte der BAG-Präsident, „aber ich bin mir sicher, dass sich das deutsche Transportgewerbe mit seinen eigenen Leistungen durchsetzen wird“. (bb)

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