Berlin. Der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, fordert vom Bund mehr Investitionen in die Infrastruktur statt in Großprojekte. „Einige Weichen, einige Kilometer zweites Gleis sind viel wertvoller für das System“, sagte Weselsky bei der Präsentation des alternativen Geschäftsberichtes des Bündnisses „Bahn für Alle“ am Mittwoch in Berlin. Darin wird auch kritisiert, dass der Anteil der Schiene am gesamten Verkehrsmarkt in Deutschland seit 25 Jahren auf einem sehr niedrigen Niveau stagniert und die Politik andere Verkehrsträger wie den Gütertransport per Lkw auf der Straße bevorzuge, die Klima und Umwelt stärker belasten würden.
Zeitgleich zur Aufsichtsratssitzung der Deutschen Bahn will das Bündnis mit dem jährlichen Bericht eine andere Sichtweise auf das Unternehmen geben. Die GDL treibt nach Angaben Weselskys die Sorge um, dass die Infrastruktur als Herzstück der Bahn nicht genügend gewürdigt wird. „Das System Eisenbahn steht und fällt mit einer vernünftigen Infrastruktur“, sagte der GDL-Chef.
Das Bündnis „Bahn für Alle“ besteht aus 20 Organisationen und setzt sich nach eigenen Angaben für eine bessere Bahn in öffentlicher Hand aus. (dpa/ag)