Berlin. Grenzschließungen würden aus Sicht von Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) eine wirtschaftliche Katastrophe in Europa auslösen. „Ich mag mir gar nicht vorstellen, was das heißt, wenn auf einmal die Lkw und viele andere und Arbeitnehmer jetzt wieder an den Grenzen stundenlang warten müssen”, sagte der Wirtschaftsminister in einem am Freitag vorab verbreiteten Interview im Südwestrundfunk. Sollte es so kommen, wäre das eine „wirtschaftliche Katastrophe für den ganzen Kontinent”. Die Sorge, dass Europa in die Brüche gehen könnte, sei das einzige Druckmittel in der Flüchtlingskrise.
Gabriel hält ein Abkommen mit der Türkei in den nächsten Wochen für erreichbar. „Dann haben wir eine andere Zuwanderungszahl. Das ist ja das eigentliche Ziel.” Ob das im Februar oder Mitte März der Fall sei, spiele keine Rolle. „Manchmal habe ich den Eindruck, solche Sätze werden auch gesagt mit Blick auf Wahlen.” Der SPD-Chef hatte zuletzt selbst betont, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse bis zum Frühjahr eine europäische Lösung erreichen. Später sprach Gabriel von Frühsommer. Am 13. März stehen wichtige Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt an. (dpa)