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Fret SNCF überlebt nur mit Subventionen

12.05.2015 14:01 Uhr
Fret SNCF überlebt nur mit Subventionen
Ohne Unterstützung durch die Staatsbahn SNCF wäre die Frachtsparte Fret SNCF kaum überlebensfähig
© Foto: SNCF

Die Regulierungsbehörde hat die Frachtsparte der französischen Bahn beleuchtet. Das Ergebnis: Als unabhängiges Unternehmen könnte sich Fret SNCF nicht halten.

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Paris. Das französische Regulierungsbehörde für den Bahnverkehr Araf hat kürzlich die Frage gestellt, ob die Bahnfrachtsparte Fret SNCF aus eigenem Vermögen überlebensfähig und in der Lage sei, sich alleine gegen die private Konkurrenz zu behaupten. In ihrem Newsletter kommt sie zu dem Ergebnis, dass beides nur möglich sei dank der Unterstützung durch die Staatsbahn SNCF. Wäre Fret SNCF unabhängig, hätte das Unternehmen schon seit langem wegen permanenter Defizite und mangels Eigenkapital bankrott gemacht. Auch der Rechnungshof soll sich der Frage nach Presseinformationen angenommen haben und einen Bericht darüber vorbereiten. Tatsächlich hat sich die Situation bei Fret SNCF in den letzten Jahren deutlich verbessert, aber im vergangenen Jahr lag das operative Defizit noch bei 150 Millionen Euro und die Verschuldung soll sich weiter erhöht und 3,8 Milliarden Euro erreicht haben. Auf der Positivseite bleibt festzuhalten, dass der Zufriedenheitsgrad auf Seiten der Nutzer seit 2010 von 50 auf heute 84 Prozent gestiegen ist.

Die Pariser Les Echos hat die Entwicklung in Frankreich mit der in Deutschland verglichen und für die Jahre 2003 bis 2013 in einer Grafik veranschaulicht: Während auf der deutschen Seite die in diesem Zeitraum erzielte Transportleistung in Milliarden Tonnenkilometern um 43 Prozent auf 112,6 Milliarden zugenommen hat, verzeichnete Frankreich einen Rückgang um 31 Prozent auf 32 Milliarden t-km.

Situation bei Fret SNCF ist nicht neu

Die von Araf thematisierte Situation bei Fret SNCF sei nicht neu, zitiert das Blatt einen damit vertrauten Experten. Zwar sei sie gravierender als die des Durchschnitts, aber in Schwierigkeiten befänden sich sämtliche traditionellen Bahnakteure in Europa. Selbst die privaten Mitbewerber in Frankreich hätten keinen Grund zum Feiern, auch wenn sie in wenigen Jahren einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent erreicht hätten.

Dass Paris eine Grundsatzentscheidung über die Weitergewährung der Subventionen für Fret SNCF oder nicht treffe, sei nicht vor dem kommenden Jahr zu erwarten, schreibt Les Echos, nachdem Brüssel 2006 einer Kapitalaufstockung unter der Bedingungen zugestimmt habe, dass danach erst mal Ruhe für die nächsten zehn Jahre sein müsse. Für die Afr, den Verband der privaten Bahnfrachtanbieter in Frankreich, besteht jedoch kein Zweifel, was passieren würde, wenn die öffentlichen Unterstützungsgelder wegfielen: Die Produktionskosten bei Fret SNCF würden sich nach dessen Berechnungen um 17 Prozent erhöhen und damit der Frachtbranche der Staatsbahn einen empfindlichen Schlag versetzen. (jb)

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