Frankfurt/Main. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport will angesichts des vorläufigen Nachtflugverbots Sonderregeln für verspätete Maschinen erreichen. Das Unternehmen bestätigte am Freitag einen Bericht der "Bild-Zeitung", nachdem Fraport und Lufthansa gemeinsam an den hessischen Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) geschrieben haben, um kostenträchtige Startverbote nach 23.00 Uhr zu vermeiden. Sie wenden sich gegen eine strikte Anwendung des Nachtflugverbots auch für etwa durch Witterungseinflüsse verspätete Flieger.
Als Beispiel wurde der zweite Sonntag im September angeführt, bei dem schwere Gewitter den Flugbetrieb in Frankfurt massiv gestört hatten. Die Flüge wurden bis spät in die Nacht nachgeholt. Nach dem vom 30. Oktober an geltenden Nachtflugverbot hätten rund 6000 Fluggäste in Frankfurt übernachten müssen, davon rund 4500 der Lufthansa. Das Unternehmen bezifferte die möglichen Kosten auf 800.000 Euro.
Laut "Bild" hat das hessische Verkehrsministerium nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes zum Nachtflugverbot die strikte Einhaltung verfügt. Auch die Gewerkschaft der Flugsicherung hatte geschildert, dass nach geltender Rechtslage bereits startklare Flieger wieder zurückgeschickt werden müssten, sofern sie nicht vor 23.00 Uhr starten könnten. International seien aber Ausnahmen wegen Witterungseinflüssen üblich, erklärte Fraport-Sprecher Mike Schweitzer. Man hoffe daher auf eine Klärung bis zum Beginn des Winterflugplans am 30. Oktober. (dpa)