Paris. Die in Frankreich geplante Ökoabgabe für Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen für die Nutzung mautfreier Schnellstraßen soll am 20. Juli in Kraft treten. In welcher Form sie im einzelnen von den Transportunternehmen an ihre Kunden weitergegeben werden soll, ist jedoch immer noch nicht klar. Die unter der Regierung von Nicolas Sarkozy geplanten Modalitäten hat die neue Regierung unter Staatspräsident François Hollande auf Betreiben der Gewerbeverbände wieder kassiert und ein vereinfachtes Verrechnungsverfahren auf Pauschalbasis in Aussicht gestellt. Es soll für jede Region des Landes einzeln festgelegt werden und auch die mit der Ökomaut verbundenen indirekten Kosten berücksichtigen.
Die Nationalversammlung, das französische Parlament, wird sich erst im März mit dem Thema beschäftigen. Die Unsicherheit hat die normalerweise zum Jahresende geführten Preisverhandlungen erschwert.
Spekulation über tatsächliche Höhe der Öko-Abgabe
Bisher geht die Regierung davon aus, dass sich eine Fahrt von einer Region in die andere um 4,4 und innerhalb der Pariser Grossregion Ile-de-France um 6,1 Prozent verteuern soll. Nichts ist jedoch schon entschieden, mit den diversen Interessengruppen wird noch verhandelt und die Grossisten unter ihnen hoffen immer noch, von der Ökomaut befreit zu werden, berichtet die Pariser Tageszeitung Les Echos.
Als erste Region hat vor wenigen Tagen die Region Loire-Atlantique über die ab Juli fälligen Mautgebühren für das Befahren einiger Straßen entschieden, beispielsweise der Stadtumgehung von Nantes oder der Nationalstraßen Richtung Rennes. Wie die Zeitung Presse Océan berichtet, werden sie vom lokalen Straßengütertransport auf 12 Cent pro Kilometer geschätzt. (jb)