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Frankreich: Streiks im Transport- und Logistikgewerbe

12.05.2016 15:58 Uhr
Frankreich: Streiks im Transport- und Logistikgewerbe
In Frankreich drohen Streiks im Transportgewerbe
© Foto: Picture Alliance/dpa/Armin Weigel

In Frankreich drohen in den kommenden Wochen Streiks im Transport- und Logistikgewerbe. Grund sind laufende Tarifverhandlungen und geplante Änderungen im Arbeitsrecht.

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Paris. Die Gewerkschaften im Transport und Logistikgewerbe in Frankreich haben zum Streik aufgerufen. Um Druck auf die laufenden Tarif-Verhandlungen mit den Arbeitgebern auszuüben und mit Blick auf die künftige völlige Liberalisierung des Bahnbetriebs soll es in der kommenden Woche zu Arbeitsaussetzungen kommen. Der Ausstand richtet sich ebenso gegen das zurzeit im Parlament verhandelte neue Gesetz zur Änderung des französischen Arbeitsrechts, das die Regierung mithilfe des Notstandsparagrafen 49.3, das heißt ohne Parlamentsabstimmung, durchzusetzen vorhat.

SUD-Rail, die Nummer drei unter den Gewerkschaften im Bahnsektor, will den Streik am 18. Mai beginnen, also am kommenden Mittwoch beginnen. Sie verlangt, dass die aktuellen Beschäftigungsregeln, die bei der Staatsbahn SNCF für den Frachtsektor gelten und als arbeitnehmerfreundlicher gelten als die der privaten Konkurrenz, für alle gelten. Diskutiert wird zurzeit über einen entsprechenden Kompromissvorschlag der Regierung in Form eines Dekrets.

Die Transport- und Logistikgruppierungen der Gewerkschaften Force Ouvrière (FO) und CGThaben schon für Pfingstmontag zu einem ebenfalls als zeitlich unbegrenzt deklarierten Ausstand aufgerufen. Sie reiben sich insbesondere daran, dass im neuen Arbeitsrechtsentwurf die Möglichkeit vorgesehen ist, im Rahmen einer Betriebsvereinbarung die Höhe von Entschädigungen für geleistete Überstunden auf zehn Prozent zu reduzieren. Bisher wurden zwischen 25 und 50 Prozent mehr vom Normallohn gezahlt. FO kritisiert in dem Zusammenhang eine Tendenz zu einem „auf die Spitze getriebenen Individualismus“ im Transport- und Logistikgeschäft.

In Frankreich stellt man sich auf eine heiße Woche ein, zumal nicht abzusehen ist, zu welchen Protestmitteln die Gewerkschaften greifen und wie stark die Streikaufrufe von den Mitgliedern befolgt werden.  (jb)

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