Paris. Fortschritte hat es gegeben, aber in Bezug auf die Zielvorgaben des Umweltgipfels „Grenelle de l’ Environnement“ ist Frankreich im Rückstand. Diese Bilanz zog der Vorsitzende einer Vereinigung zur optimalen Nutzung der verschiedenen Verkehrsformen in Europa, Philippe Mangeard, in einem Gespräch mit „L’Officiel des Transporteurs“. Die 2007 in dem Umweltprogramm propagierten Ziele zur Entlastung der Straße und der Verlagerung des Warentransports auf Schiene und Wasserwege sind für Mangeard „leider nicht erfüllt“.
Dennoch sei man auf dem Weg dorthin vorangekommen, so im Bereich der Projekte zur Einrichtung von „Schienenautobahnen“, für den sich die Staatsbahn SNCF mit einer Milliarde Euro und durch die Beteiligung an den fraglichen Ausschreibungen engagiert habe. Auch die Flussschifffahrt sieht der Multimodal-Experte im Aufschwung. Dass sie heute mit zweistelligen Zuwachsraten aufwarte, sei gleichfalls den Impulsen zu verdanken, die der Umweltgipfel ausgelöst habe.
Alles in allem sei man aber noch weit von dessen Zielsetzungen entfernt. Verantwortlich dafür ist laut Mangeard ein „System“, das auf politisch-administrativer Ebene die klassischen Verkehrsträger darin bestärkt, an ihren „technischen und wirtschaftlichen Dogmen festzuhalten“, – jenen, die unbestreitbar ihr Scheitern begründeten. Dieses System verhindere jede Art von innovativem Denken auf der Material-, Technik-, Finanzierungsebene und auch, wenn es darum gehe, vernünftige, ausgewogene Projektpartnerschaften einzugehen: „Der Immobilismus ist die Regel, der Wettbewerb nicht loyal wie auf der Straße, wo jeden Tag konstante neue Fortschritte erzielt werden“, so Mangeard. (jb)