Paris. In Frankreich explodiert der Internet-Handel und das merken vor allem die KEP-Dienstleister. 30 Prozent beträgt der Anteil der von DHL Express France durchgeführten KEP-Lieferungen. In drei Jahren hat sich der Anteil verdoppelt. Bei der SNCF-Transportsparte Geodis liegt er zurzeit bei 18 bis 23 Prozent, wie der für den KEP-Bereich zuständige Bruno Mandrin gegenüber der Pariser Les Echos berichtet. Als Reaktion auf die steigende Nachfrage hat er für Innenstadt-Lieferungen ein neues Angebot eröffnet: “on demand” gibt Privatbeziehern die Möglichkeit, präzise zu bestimmen, wann und wo sie ihr Päckchen oder Paket geliefert bekommen wollen. Und für DHL Express betont Brice Devinoy, dass man nicht nur in Citylagen ausliefere, sondern auch auf dem Land, denn auch dort mache der Internet-Handel Sinn.
Die führenden KEP-Akteure bemühen sich um möglichst hohe Flexibilität. So wird in ländlichen Regionen meist zur Mittagszeit geliefert, in den Stadtzentren dagegen eher abends oder auch samstags früh. Ferner wird das Netz von Selbstabholer-Stellen ausgeweitet. Allzu häufig treffen die Fahrer die Empfänger zwei- oder auch dreimal in Folge nicht zu Hause an. Bei einer Sendung von 10 Kilogramm steige dadurch die Liefergebühr auf 10 bis 12 Euro, sagt Mandrin für Geodis. Andere wie der Logistik-Dienstleister Sogaris errichten mehr und mehr Sortier- und Verteiler-Terminals in den Großstädten des Landes. In Paris plant die Firma solche Lager in allen 20 Arrondissements. Damit sollen unnütze Hin- und Rückfahrten zwischen der Lieferadresse und dem zentralen Auslieferungslager vermieden werden. (jb)