St. Petersburg. Entgegen aller Krisentendenzen in der russischen Wirtschaft steigt gegenwärtig der Güterumschlag der russischen Ostseehäfen. Im Januar wurden dort mit 19,1 Millionen Tonnen 14 Prozent mehr Frachten als vor einem Jahr abgefertigt.
Der Anstieg sei vor allem auf einen gesteigerten Export von Mineralölprodukten und Kohle zurückzuführen, berichtete die Moskauer Zeitung „Kommersant“. Die höchste Steigerungsquote wies mit 27 Prozent der Hafen von Ust-Luga auf, wo im Januar sieben Millionen Tonnen umgeschlagen wurden. Der Umschlag von Kohle nahm dort sogar um 40 Prozent auf 1,5 Mio. Tonnen zu. Auch das neue Ölterminal von Ust-Luga soll 2015 vollständig in Betrieb gehen und dann seine geplante Jahresumschlagskapazität von 30 Mio. Tonnen erreichen.
Wie die Zeitung unter Berufung auf Marktanalysten schreibt, sind die gegenwärtigen niedrigen Preise für diese Güter Ursache des Exportanstiegs. Der Rückgang der Einfuhr von Konsumgütern nach Russland aufgrund des drastisch eingebrochenen Rubel-Kurses sowie der von Russland verhängten Importverbote für zahlreiche Lebensmittelkategorien wirkte sich hingegen nur auf die Umschlagmengen im Hafen von St. Petersburg aus. Sie lagen im Januar um 4,2 Prozent niedriger als im gleichen Vorjahresmonat und erreichten 4,1 Mio. Tonnen.
Die Steigerung des russischen Frachtumschlags betrifft nicht nur den Ostseeraum: Dem Bericht zufolge wurden in allen russischen Häfen zusammen im Januar 2015 mit 52,9 Mio. Tonnen Gütern 12,2 Prozent mehr abgefertigt als vor einem Jahr. (ld)