Paris. Am heutigen Donnerstag fallen rund 10 Prozent der in Frankreich angekündigten Flüge aus, weil die Fluglotsen streiken. Damit ist das Land das einzige in der EU, in dem der der am 18. September angekündigte europaweite Streik tatsächlich stattfindet - wenn auch nur eingeschränkt. Der Streik wurde am vergangenen Samstag abgeblasen, weil die EU-Kommission neue Vorschläge vorgelegt hat, die nun zunächst innerhalb des europäischen Gewerkschaftsbündnisses ATCEUC beraten werden sollen. Die Proteste der Lotsen wenden sich gegen EU-Pläne zur Regulierung der Flugsicherungen in Europa. Sie sollen ihre Gebühren senken und mehr Verkehr abwickeln. Die Gewerkschaften sehen hingegen Sicherheits- und Kapazitätsprobleme.
Während sich in Frankreich die Mehrheitsgewerkschaften dem EU-Votum anschlossen, sind die Verhandlungen der Pariser Generaldirektion für Zivilluftfahrt DGAC mit zwei Minderheitsorganisationen am Dienstag gescheitert. Es handelt sich um die Vereinigung der mit der Luftfahrtkontrolle betrauten Ingenieure UNSA und die Gewerkschaft des Personals im zivilen Luftfahrtbereich CFDT.
Die stärksten Störungen dürften nach Branchenangaben in der Provence zu erwarten sein, weil besonders viele Streikende am Kontrollzentrum von Aix-en-Provence beschäftigt sind. Mit entsprechenden Behinderungen des Flugverkehrs in Südfrankreich, nach Spanien, Portugal und auch in den Maghreb ist daher zu rechnen. (jb)