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Fluglotsen streiken in Frankreich

11.06.2013 23:18 Uhr
Fluglotsen streiken in Frankreich
Fluglotsen-Streik führt zu Flugausfüllen
© Foto: Picture Allianz/dpa

Der französische Luftverkehr wird derzeit durch einen Streik der Fluglotsen beeinträchtigt. Gewerkschaften protestieren gegen Liberalisierung der Luftkontrolle in Europa.

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Paris. Der französische Luftverkehr ist bis Donnerstag einschließlich durch einen Streik der Fluglotsen beeinträchtigt. Ein Viertel der am Dienstag geplant gewesenen Flüge wurde gestrichen. Das gab die Pariser Generaldirektion für die Zivilluftfahrt DGAC bekannt. Sie hatte die Fluggesellschaften vorsorglich gebeten, die Zahl ihrer Flüge zwischen Dienstag und Donnerstag um die Hälfte zu verringern. Mit dem Ausstand an den Pariser und mehreren Provinzflughäfen wenden sich die Lotsen gegen die Brüsseler Pläne zur Liberalisierung der Luftkontrolle. Am Donnerstag könnte sich der Verkehr vielleicht schon wieder normalisieren, da die Gewerkschaft den Streik verkürzen will, mit Beeinträchtigungen ist aber bis Freitag noch zu rechnen.

Paris und Berlin haben die EU-Behörden inzwischen darum ersucht, diese zu verschieben. Die Gewerkschaften befürchten, es solle ein „Einheitshimmel” geschaffen werden. Das Projekt besteht schon seit gut 10 Jahren und zielt darauf ab, die nationalen Grenzen in der Luftfahrt einzuebnen, die Beförderungskapazitäten damit zu verdreifachen und die negativen Umweltfolgen durch den Luftverkehr um 10 Prozent zu verringern. Am Dienstag wollte EU-Transportkommissar Siim Kallas dem EU-Parlament entsprechende Reformvorschläge unterbreiten und versuchen, die bislang ablehnende Haltung mehrerer EU-Mitgliedsländer aufzuweichen, welche nicht bereit sind, ihre nationale Souveränität im Luftfahrtsektor aufzugeben.

Kallas strebt vor allem eine vollständige Trennung zwischen Kontrolle und Regulator an und drängt darauf, die schon vereinbarte Vereinfachung im europäischen Luftraum durch Zusammenfassung von bisher 27 nationalen auf nur noch 9 regionale Kontrollblöcke endlich umzusetzen. Dies hätte schon bis Ende letzten Jahres erfolgt sein müssen. Die EU-Kommission droht deshalb jetzt den säumigen Ländern mit entsprechenden Bußgeldern.

Der Brüsseler Kommissar will ferner die metereologischen und anderen Dienstleistungsbereiche für den Wettbewerb öffnen, auf die sich die Luftkontrolle stützt. In Paris trifft er mit seinen Plänen auf Widerstand, und zwar im Einverständnis mit Berlin, wie Transportminister Frédéric Cuvillier nach seiner Rückkehr vom jüngsten Brüsseler Fachministergipfel erklärte. Für die Gewerkschaft Usac-CGT sagte deren Vertreter Olivier Joffrin gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, diese sei im Prinzip für eine Harmonisierung des Luftverkehrs in Europa, aber nicht um den Preis einer Privatisierung “einer gewissen Anzahl von Aktivitäten”. Hierzu gehöe insbesondere die Unterhaltung und Wartung der Radar-Antennen, “das Auge und Ohr der Kontrolleure”. (jb)

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