Berlin. Zum Schutz der Anwohner vor Lärm fordern die Grünen ein bundesweit einheitliches, striktes Nachtflugverbot. Der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Anton Hofreiter (Grüne), sagte der „Berliner Zeitung“ am Mittwoch, es könne nicht sein, dass nach den Entscheidungen der obersten Gerichte die Nacht in Frankfurt/Main von 23 Uhr bis 5 Uhr dauere, in Berlin aber nur von 24 bis 5 Uhr. „Die Verbote dürfen außerdem nicht durch bestimmte Flugkontingente aufgeweicht werden, denn das erschwert die Kontrolle, ob die Nachtflugregelungen eingehalten werden.“
Ausnahmen könnten nur für Flughäfen denkbar sein, auf denen überwiegend Frachtverkehr abgewickelt wird, sagte der Grünen-Politiker. Er verlangte zudem eine deutliche Senkung der Lärmschutz-Grenzwerte. Damit solle auch die Entwicklung lärmarmer Flugzeuge gefördert werden. Für den Fall, dass sich nach der Inbetriebnahme von Flughäfen oder neuen Startbahnen herausstellt, dass der Lärm größer ist als angenommen, will Hofreiter die Rechte der Anwohner stärken. „Wir brauchen bessere rechtliche Möglichkeiten, um auch nachträglich Änderungen zum Beispiel bei den Flugrouten oder der Zahl der Flüge durchzusetzen.“ (dpa)
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