Berlin. Von den deutschen Flughäfen heben wieder etwas mehr Flugzeuge ab. Im ersten Halbjahr 2015 gab es 980.000 Starts und Landungen, ein Plus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wie der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Der Trend nährt sich jedoch hauptsächlich aus den Passagierzahlen. Jahrelang hatten die Fluggesellschaften zusätzliche Passagiere mit größeren Maschinen abgefangen, die Zahl der Starts und Landungen ging sogar zurück. Seit dem vergangenen Jahr sind zusätzliche Flugzeuge nötig, um die wachsenden Fluggastzahlen zu bewältigen. Die Branche erwartet eine weitere Zunahme im zweiten Halbjahr.
Der Frachtverkehr tritt – vom wachsenden Expressgeschäft abgesehen – in Deutschland aber weiter auf der Stelle. Laut AVD-Statistik wurden Rund 2,2 Millionen Tonnen Fracht an deutschen Flughäfen umgeschlagen. Das entspricht einem Wachstum von nur 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ausschlaggebend waren hier die Einladungen, also die Exportwaren. Sie wuchsen im Jahresvergleich um 1,3 Prozent. Die Ausladungen, also Importwaren waren um 0,5 Prozent rückläufig.
Europäischer Luftfrachtmarkt schwächelt
Im europäischen Vergleich ging neben den großen Flughäfen Paris-Charles de Gaulle (bis Mai) mit 5,4 Prozent weniger Fracht auch in Amsterdam die umgeschlagene Tonnage um 4,1 Prozent zurück. Von weiteren wichtigen Wettbewerbsflughäfen haben allen voran Brüssel mit 9,7 Prozent, London-Heathrow mit 2,1 Prozent und Luxemburg mit 1,7 Prozent zulegen können (jeweils bis einschließlich Juni). Insgesamt schrumpfte der Luftfrachtverkehr in Europa aber um 0,6 Prozent.
Weltweit wuchs das Luftfrachtaufkommen um 3,5 Prozent, woran vor allem der Nahe Osten einen großen Anteil hatte. Hier stieg das transportierte Frachtaufkommen um 14 Prozent. (dpa/ks)