Der Batteriehersteller Akasol hat seine neue Fertigungsanlage in Darmstadt offiziell eröffnet. Die hochautomatisierte „Gigafactory 1“ verfüge in der ersten Ausbaustufe über eine Produktionskapazität von bis zu einer Gigawattstunde, die bis Ende 2022 auf 2,5 Gigawattstunden ausgebaut werde, teilte das börsennotierte Unternehmen mit. Diese Summe beschreibt die Speicherfähigkeit der pro Jahr hergestellten Batterien.
Neben Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, nahmen zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft an der Eröffnungsfeier teil. Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, gratulierte in einer persönlichen Videobotschaft.
„Die Eröffnung der Gigafactory 1 ist ein bedeutender Meilenstein in unserer Unternehmenshistorie. Hier in Darmstadt produzieren wir (…) leistungsstarke Lithium-Ionen-Batteriemodule und -systeme, die ein wichtiger Schlüssel in der Verkehrs- und Energiewende sind“, sagte Unternehmenschef Sven Schulz. Die „Gigafactory“ nahm bereits im vergangenen Oktober die Serienproduktion auf.
100 Millionen Euro investiert
Akasol investiert an dem Standort nach eigenen Angaben mehr als 100 Millionen Euro. Je nach Bedarf könne die Produktionskapazität auf bis zu fünf Gigawattstunden erweitert werden. Damit sei die Fabrik „mit Abstand“ der größte Produktionsstandort für Lithium-Ionen-Batteriesysteme für Nutzfahrzeuganwendungen in Europa und könne in der vollen Ausbaustufe pro Jahr mehr als 10.000 Nutzfahrzeuge mit Batteriesystemen ausstatten. Der Akasol-Campus umfasst ein über 20.000 Quadratmeter großes Areal im Südwesten Darmstadts. In der 15.000 Quadratmeter großen zweigeschossigen Produktions-, Montage- und Logistikhalle befindet sich auch ein Test- und Validierungszentrum.
Akasol stellt Batteriesysteme für Busse, Bahnen, Lastwagen, Industriefahrzeuge oder Schiffe her und will von der zunehmenden Elektrisierung schwerer Fahrzeuge profitieren. Der US-Autozulieferer Borgwarner hat Akasol im Juni übernommen, inzwischen hält er knapp 93 Prozent der Aktien. Mit einem sogenannten Squeeze-out-Verfahren sollen nun die übrigen Aktionäre aus dem Unternehmen gedrängt werden. (mh/dpa)