Bonn. Deutsche Post DHL vermeldet für das erste Halbjahr 2021 Rekordergebnisse. Wachstumstreiber ist der Onlinehandel sowie die Erholung der Weltwirtschaft. Der Umsatz kletterte zwischen April und Ende Juni um mehr als ein Fünftel auf 19,5 Milliarden Euro (+ 22,9 Prozent). Der Konzerngewinn lag bei 1,3 Milliarden Euro nach 525 Millionen im Vorjahreszeitraum. Umsatz und Konzernergebnis lagen damit im zweiten Quartal über den Erwartungen der Analysten. Zudem verdoppelte das Unternehmen seine EBIT-Marge nahezu auf 10,7 Prozent (Q2 2020: 5,7 Prozent). Der Free Cashflow betrug 919 Millionen Euro im zweiten Quartal 2021.
Außerdem bestätigt der Logistikkonzern seine im Juli angehobene kurz- und mittelfristige Ergebnisprognose. So prognostiziert Deutsche Post DHL Group weiterhin ein Rekordergebnis über 7,0 Milliarden Euro. Darin enthalten sei, heißt es, eine für das vierte Quartal 2021 geplante Auszahlung des Corona-Bonus an rund 550.000 Mitarbeiter weltweit mit einem Gesamtvolumen von rund 200 Millionen Euro. Der mittelfristige Ergebnisausblick für 2023 liegt unverändert bei mehr als 7,4 Milliarden Euro.
Express
Zu dem starken Wachstum im ersten Halbjahr trugen alle Geschäftsbereiche von Deutsche Post DHL bei, betonte der DPDHL- Vorstandsvorsitzende Frank Appel: Die größten Wachstumszuwächse verzeichnete die Express-Sparte. Der Geschäftsbereich steigerte sein Ebit von 958 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2020 auf 2,14 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2021 – das ist mehr als eine Verdopplung als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um 31,8 Prozent auf rund 6,0 Milliarden Euro. Das Sendungsvolumen der internationalen zeitgenauen Expresssendungen (TDI) stiegen um 20,2 Prozent, wobei sich das Wachstum auf alle Regionen der Welt verteilte. Die TDI-Volumina wuchsen in Europa um 23,6 Prozent, in Asien-Pazifik um 9,8 Prozent und in der Region Amerika um 36,7 Prozent. Die EBIT-Marge übertraf mit 19,8 Prozent deutlich den Wert aus dem Vorjahr (Q2 2020: 12,5 Prozent).
Global Forwarding, Freight
Glänzende Zahlen präsentierte auch Global Forwarding, Freight. Dank deutlicher Produktivitätsverbesserungen konnte der Geschäftsbereich sein EBIT gegenüber dem Vorjahresquartal um 64,2 Prozent auf 312 Millionen Euro steigern. Die Einführung des neuen TMS-Systems und diverse Digitalisierungsprojekte zahlen sich laut DPDHL also aus. Der Umsatz verbesserte sich auf 5,2 Milliarden Euro (Q2 2020: 4,1 Milliarden Euro). Während sich die Seefracht-Volumina auf dem Niveau von vor der Pandemie (jedoch +20,5 Prozent gegenüber Vorjahr) bewegten, stiegen die Sendungsmengen in der Luftfracht (+35,7 Prozent gegenüber Vorjahr) deutlich an und lagen damit sogar über dem Niveau des Vergleichszeitraums in 2019.
Supply Chain
Neue Bestmarken erzielte Supply Chain im ersten Halbjahr 2021 – die coronabedingte Delle in 2020 ist demnach überwunden. So erwirtschaftete der Geschäftsbereich im zweiten Quartal mit 198 Millionen Euro (Q2 2020: 33 Millionen Euro) sein bestes Ebit überhaupt. Das Ergebnis war damit deutlicher stärker als vor der Pandemie. Wachstumstreiber waren hier insbesondere Life Sciences & Healthcare sowie Auto-Mobility, die für ein Umsatzwachstum von 21,3 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro gegenüber Vorjahr sorgten. Für weiteres Wachstum wird auch das Neugeschäft in Höhe von 559 Millionen Euro Umsatz auf Jahresbasis sorgen, das im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen werden konnte. Die EBIT-Marge erreichte mit 6,0 Prozent (Q2 2020: 1,2 Prozent) laut DPDHL neue operative Bestmarke.
E-Commerce Solutions
Der Unternehmensbereich E-Commerce Solutions konnte das EBIT von 1 Million Euro im Vorjahresquartal auf 116 Millionen Euro im zweiten Quartal 2021 vervielfachen, während sich der Umsatz um 23,4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro (Q2 2020: 1,2 Milliarden Euro) erhöhte. Im Vorjahresvergleich konnte die Auslastung der Netzwerke im internationalen Paketgeschäft deutlich gesteigert werden. Ein deutliches Umsatzwachstum von mehr als 25 Prozent wurde bei Cross Border Solutions erzielt, die mit DHL Parcel Connect europäischen Online-Händlern den europaweiten Versand ermöglichen. Die Profitabilität bewegte sich im zweiten Quartal mit einer EBIT-Marge von 8,1 Prozent signifikant oberhalb des Vorjahreswertes von 0,1 Prozent.
Post & Paket Deutschland
Der Geschäftsbereich Post & Paket Deutschland profitierte auch im ersten Halbjahr 2021 von dem Online-Handelsboom. So konnte Deutsche Post DHL die Paketmengen im zurückliegenden Quartal nochmals um weitere 13,4 Prozent steigern. Im Schnitt befördert das Unternehmen eigenen Angaben zufolge damit im Schnitt in Deutschland rund 7,6 Millionen Pakete pro Tag. Das EBIT konnte im zweiten Quartal 2021 auf 315 Millionen Euro (Q2 2020: 264 Millionen Euro) gesteigert werden, während der Umsatz mit 4,2 Milliarden Euro nur leicht über dem Vorjahr lag (Q2 2020: 3,9 Milliarden Euro). Im Briefgeschäft sorgte das dank der Erholung der Werbemärkte wiedererstarkte Dialogmarketing für ein Wachstum von insgesamt rund 6,7 Prozent gegenüber dem stark durch die Pandemie beeinflussten Vorjahreswert. Die EBIT-Marge betrug 7,6 Prozent und lag damit über Vorjahresniveau (Q2 2020: 6,8 Prozent). (dpa/eh)