Mannheim. Raben Group setzt verstärkt auf schadstoffärmere Technologien und effizienten Transport. Ziel sei es, den CO2-Fußabdruck in allen Geschäftsbereichen schrittweise reduzieren, kündigt das Speditions- und Logistikunternehmen an. Dafür werde das Unternehmen, auf einen modernen Fuhrpark mit schadstoffärmere Technologien und effizienten Transport setzen. „Wir wissen, dass der Transport von Waren einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt hat“, erklärt Raben-CEO Ewald Raben. „Deshalb wollen wir diesen soweit wie möglich verringern und die Emissionsintensivität unserer Transportaktivitäten bis 2025 um mindestens zehn Prozent reduzieren.“
7.000 Fahrzeuge für Raben Group im Einsatz
Für die Raben Group sind nach eigenen Angaben 7.000 Fahrzeuge im Einsatz – 500 davon in Eigentum. Alle eigenen Lkw entsprechen dabei den europäischen Abgasnormen Euro 5 und 6, betont das Unternehmen. Die Lkw-Flotte der Subunternehmer weist einen Anteil von 96 Prozent der neuesten Schadstoffklasse auf. Zudem enden die Leasingverträge der Fahrzeuge spätestens nach drei Jahren. So sei sichergestellt, heißt es, dass der Anteil der neuen, schadstoffärmeren Motoren immer höher werde.
Neue Cityliner-Trailer in Deutschland
Ein weiterer wichtiger Schritt zur Reduktion der CO2-Emission ist die sukzessive Einführung emissionsärmerer Lkw. So setzte Raben beispielsweise 2020 zehn CNG-Lkw (Compressed Natural Gas) und 18 LNG-Lkw (Liquified Natural Gas) ein. An ausgewählten Standorten will Raben zudem weitere Möglichkeiten prüfen, in Pilotprojekten Lkw mit alternativen Antrieben zu testen. Zusätzlich strebt das Unternehmen die Erhöhung der Transportleistung bei gleichzeitiger Verringerung der Anzahl der Fahrzeuge an.
Für den deutschen Markt hat Raben im Frühjahr 220 „Cityliner“-Trailer gekauft – das sind im Vergleich zu den dreiachsigen Auflieger-Modellen kürzere, leichtere und wendigere Trailer. Sie eignen sich besonders für die Belieferung im Stadtgebiet. Raben ersetzt mit zwei Citylinern drei standardisierte Lkw-Motorenwagen. Aufgrund des größeren Ladevolumens können mit den Citylinern 27 Paletten transportieren werden – und damit wesentlich mehr als mit einem Solo-Lkw. „Wir setzten die Cityliner hauptsächlich im Verteilerverkehr auf kürzeren Strecken ein“, sagt Klemens Peterseim, Fuhrparkleiter der Eisenacher Raben-Niederlassung.
Gigaliner im Fernverkehr
Im Fernverkehr setzt Raben zudem punktuell auf Gigaliner: In den Ländern, in denen es gesetzlich zulässig sei, wie beispielsweise in Tschechien, den Niederlanden und auf ausgewählten deutschen Strecken, nutze das Unternehmen auch Gigaliner für den Fernverkehr, heißt es.
Alternative Antriebsarten wie LNG oder CNG
Das Unternehmen testet eigenen Angaben zufolge bereits seit 2016 europaweit alternative Antriebsarten wie LNG oder CNG – sowohl auf Kurz- als auch auf Langstrecken. 2020 waren zehn CNG-Lkw und 18-LNG Lkw europaweit unterwegs - Tendenz weiter steigend. So sind in diesem Jahr in Deutschland bereits 19 LNG Zugmaschinen im Einsatz. Die Fahrzeuge sind zudem mit Abbiege-, Spurhalte- und Notbremsassistenten sowie Abstandsregelung ausgestattet.
Zusätzlich will das Unternehmen Im Laufe dieses Jahres an ausgewählten Standorten weitere Möglichkeiten prüfen und legt dafür auch Pilotprojekte im Bereich Wasserstoff-Technologie auf. „In Deutschland würden wir gern mehr alternative Transportmittel einsetzen, stoßen aber noch zu häufig auf Infrastrukturprobleme wie zu wenige LNG-Tankstellen. Zudem ist die Verfügbarkeit der Fahrzeuge am Markt gering“, erklärt Fuhrparkleiter Peterseim.
Die stetige Modernisierung des Fuhrparks ist Teil des „Eco2way 2025“ Maßnahmenpakets, das Raben zum 90-jährigen Bestehen des inhabergeführten Unternehmens initiiert hat. Der runde Geburtstag wird von zahlreichen Aktivitäten zur Reduktion von Emissionen und einer Vielzahl von Umweltschutzprojekte in ganz Europa begleitet. (eh)