Der europäische Straßentransport wird im laufenden Jahr ein minimales Plus erarbeiten, aber in den kommenden Jahren mit schwierigen Zeiten zu kämpfen haben. Das ist das Ergebnis eines neuen Berichts der britischen Transport Intelligence (TI), einer britischen Agentur, die sich auf Analysen zum zur Logistik- und Transportbranche spezialisiert hat.
Reales Wachstum bei 1,4% statt 3,5% im vergangenen Jahr
Die Marktbeobachter kommen zu dem Ergebnis, dass sich die Verlangsamung der Konjunktur, die schon in der zweiten Hälfte von 2022 deutlich wurde, fortgesetzt wird. Für 2023 soll der Straßenfracht-Sektor im europäischen Durchschnitt nur noch um 1,4 Prozent wachsen. In 2022 waren es wegen der starken ersten Monate des Jahres noch real 3,5 Prozent gewesen.
Neue Technologien, verbesserte Dienstleistungen und Premium-Kunden sollen helfen
Der Untersuchung zufolge berichten aktuell 84 Prozent aller europäischen Straßentransport-Speditionen verstärkten Druck auf ihre Gewinnmargen erleben, weil die Preise steigen und die Nachfrage spürbar sinkt. Aus den der TI vorliegenden Daten geht hervor, dass bis 2027 das preisbereinige Wachstum bei etwa 2 Prozent liegen dürfte. Als die drei wichtigsten Strategien, um sich in schwierigen Zeiten über Wasser zu halten, werden in dem Report Investitionen in neue Technologien, neue und verbesserte Dienstleistungen sowie eine Konzentration auf Premium-Kunden empfohlen, die höhere Margen versprechen.
Nur ein Viertel der großen Spediteure plant derzeit mit CO2-Neutralität
Viele Unternehmen – auch die stärksten Vertreter der Branche – haben sich aber noch nicht zu massiven Investitionen, etwa in Nachhaltigkeit, durchgerungen. So planen laut der Studie aktuell nur fünf der 20 größten Straßentransport-Speditionen Europas mit der Entwicklung einer CO2-neutralen Flotte zu einem klar definierten Zeitpunkt in der Zukunft.