Polen führt auf Autobahnen und teils auch auf Landesstraßen immer häufiger so genannte „Abschnittskontrolle“ (polnisch: OPP) ein. So entsteht eine solche Messung jetzt auf einem 8 km langen Abschnitt der A4 nahe Breslau in Richtung deutscher Grenze zwischen den Anschlussstellen Kostomłoty und Kąty Wrocławskie. Der Abschnitt besitzt keinen durchgehenden Pannenstreifen, hat eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h, ein sehr hohes Aufkommen an Lkw- und Pkw-Verkehr, eine deutlich erhöhte Zahl an Unfällen und gefährlichen Ereignissen und gilt daher als besonders problematisch.
Allein dieses Jahr entstehen 40 dieser aufwändigeren Messungen
Bis Ende dieses Jahres sollen in Polen insgesamt rund 40 OPP aktiviert worden sein – einige sind bereits in Betrieb. Anders als bei „Blitzern“ messen Abschnittskontrollen nicht nur an einem bestimmten Punkt die Geschwindigkeit in dem jeweiligen Moment, sondern den Durchschnitt auf einem längeren Abschnitt. Wird dieser überschritten, aktiviert sich der Sensor und es wird „geblitzt“. Die OPP sind gekennzeichnet durch ein blaues Straßenschild mit einem weiß eingezeichneten Symbol für einen Straßenabschnitt und zwei wie Kameras aussehenden Geräten, die Signale aussenden.
Strafen sollen entsprechend höher ausfallen
Wer auf einem dieser Abschnitte die durchschnittliche Geschwindigkeit überschreitet, soll in Zukunft höher bestraft werden als im Fall des klassischen „Blitzers“, weil die OPP-Messung zeigt, dass man über einen längeren Zeitraum die Beschränkungen missachtet hat. Eine entsprechende Anpassung des Strafmandats-Katalogs wird noch erarbeitet. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Abschnittskontrolle zu einer spürbaren Verringerung von Unfällen und zu einer Beruhigung neuralgischer Abschnitte führt.