Brüssel. Wegen Verzögerung bei den so genannten Funktionalen Luftraumblöcken (FAB), die ein Zwischenschritt zur Schaffung eines einheitlichen Europäischen Luftraums sein sollen, hat die EU-Kommission Klagen gegen die säumigen Staaten angekündigt. Davon betroffen wären alle EU-Staaten sowie wenige weitere Länder wie die Schweiz und Kroatien. Ein EU-Beamter sagte, dass EU-Verkehrskommissar Siim Kallas „stinksauer“ wegen der Verzögerungen sei. Kallas selbst äußerte sich am Donnerstag Vormittag zu dem Thema auf einer Konferenz in Zypern.
Die an den FAB beteiligten Staaten hatten sich in EU-Verträgen dazu verpflichtet, bis Anfang Dezember neun funktionierende FAB zu gründen. In ihnen sollen die bisher national organisierten Zuständigkeiten für das Flugraummanagement zwischen mehreren Ländern zusammengelegt werden. Keiner der neun FAB habe das bisher so geschafft, so der EU-Beamte.
Die EU-Kommission werde nach Auslauf der Frist zur Einrichtung der FAB Anfang Dezember noch einmal den Fortschritt der einzelnen Projekte analysieren. Im Februar sollen dann Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet werden. Für Juni seien neue Maßnahmen seitens der EU-Kommission geplant mit dem Ziel, die Schaffung des einheitlichen Europäischen Flugraums schneller voranzutreiben.
Von diesem erhofft sich die EU-Kommission eine effizientere Planung der Flugrouten. Dadurch könnten Zeit und Geld gespart, die Sicherheit erhöht und die Umwelt geschont werden. „Die USA besitzen in etwa einen gleich großen Flugraum wie die EU, schaffen es aber, ihn zur Hälfte der Kosten wie Europa zu betreiben“, verwies eine Kallas Sprecherin auf das Vorbild für die EU-Bemühungen. (kw)