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Eurocontrol: Luftraum in großen Teilen wieder frei

20.04.2010 10:12 Uhr
Eurocontrol: Luftraum in großen Teilen wieder frei
© Foto: ddp/DLR

Luftraum in Deutschland offiziell weiter gesperrt, aber Sonderregelung macht Sichtflüge möglich / Zahlreiche Airlines schicken Flieger in die Luft

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Hamburg. Trotz der Luftraum-Sperre bis mindestens 14.00 Uhr können auch heute (Dienstag) wieder Flugzeuge in Deutschland starten und landen. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hatte am Montagabend die Sperrung des Luftraums wegen der isländischen Aschewolke verlängert, Flüge zu Sonderkonditionen aber erlaubt. Airlines wie Lufthansa oder Air Berlin schickten daraufhin ihre Maschinen vor allem nach Übersee oder in Feriengebiete, um deutsche Touristen zurückzufliegen. Am Dienstag werden noch mehr Flüge, bei denen die Piloten nach Sicht fliegen müssen, erwartet - zugleich droht weiteres Ungemach aus Island. Die britische Flugsicherung Nats teilte in der Nacht zum Dienstag mit, dass sich eine neue Aschewolke des Vulkans am Eyjafjalla- Gletscher nähere. Die Situation „verschlechtere“ sich, so die Behörde. Die Eruptionen des Vulkans seien am Montagabend stärker geworden, eine neue Wolke breite sich nach Süden und Osten aus. Ab 8.00 Uhr MESZ sollten unter anderem in Schottland die Flughäfen wieder geöffnet werden. Eine entsprechende Lockerung der Flugverbote hatten die Verkehrsminister der 27 EU-Staaten am Montag beschlossen. Der Luftraum solle in drei Zonen unterteilt werden und nur dort geschlossen werden, wo eine bestimmte Konzentration der Asche überschritten wird. Entscheidende Kriterien werden unter anderem Satellitenbilder und Daten der Aschewolke sein. Neue Regeln machen Schrumpfen der Verbotszone möglich Nach Angaben der europäischen Luftsicherheitsbehörde Eurocontrol in Brüssel liegt Deutschland, wo der Luftraum noch komplett geschlossen ist, inzwischen am Rand der Sperrgebiete. Mit Stand 8.45 Uhr lag Deutschland an der östlichen Grenze des gesperrten Luftraums. Tschechien, Südpolen und das östliche Österreich waren bereits frei. Nur noch ein Korridor im nördlichen Polen blieb gesperrt. Am Montag hatte sich die Verbotszone noch deutlich weiter über Europa erstreckt, im Osten sogar bis hin zum Schwarzen Meer. Auch der Luftraum über großen Teilen Frankreichs war am Montag wieder offen. Das Zentrum der Sperrzone lag in etwa über der Nordsee. Norwegen und der größte Teil Schwedens waren frei. Ein Ausläufer der Sperrzone zog sich noch über Dänemark, Südschweden und Finnland. Das Gebiet über Großbritannien und Irland war wie in den Tagen zuvor noch mit Flugverboten belegt. Neue Regeln machen das Schrumpfen der Verbotszone möglich. Auf diese Vorgaben hatten sich die 27 EU-Staaten am Montagabend geeinigt. Demnach wird der Luftraum nur noch dort gesperrt, wo eine bestimmte Konzentration der Aschewolke überschritten ist. Grundlage dafür sind Satellitenbilder. Zudem gibt es eine Drei-Zonen-Regel: In Gebiet eins gilt ein absolutes Flugverbot, im zweiten können die Mitgliedsstaaten entscheiden, ob sie Flugzeugen das Abheben erlauben, und im dritten Bereich ohne Asche-Gefahr ist das Fliegen unbegrenzt erlaubt. Von der Regelung ausgenommen sind Flüge mit Sondererlaubnissen und solche, bei denen die Piloten auf Sicht fliegen. Deswegen waren in Deutschland am Dienstag bereits erste Maschinen unterwegs. Erste Airlines schicken Flieger in die Luft In Deutschland stieg am Montag erstmals ein Forschungsflugzeug in die Luft. In Oberpfaffenhofen bei München startete der Flieger zu einem knapp vierstündigen Rundflug. Die Falcon 20 E sei über Leipzig bis an die holländische Grenze geflogen, um die Dichte der Ascheteilchen in der Luft und ihre Größe zu messen, so die Forscher. Den Anfang hatten zuvor bereits die Fluglinien gemacht. Durch die Ausnahme-Regelung, wonach Piloten nach Sicht fliegen dürfen und auch Nachtflüge erlaubt sind, konnte an deutschen Flughäfen wieder der Betrieb aufgenommen werden. DFS-Sprecherin Kristina Kelek erklärte, für Starts und Landungen seien aber regionale Genehmigungen nötig. Die Lufthansa schickte nach eigenen Angaben 50 Langstreckenmaschinen nach Übersee in die Luft. Air Berlin teilte mit, bei mehr als 100 Flügen rund 15.000 Passagiere befördert zu haben. Vom größten Flughafen in Frankfurt am Main hoben am Montag 25 Maschinen ab, 26 Flugzeuge landeten - „aus allen Richtungen“, wie ein Sprecher des Betreibers Fraport mitteilte. Am Dienstag sollen es noch mehr werden. Auch bei den Berliner Airports wurde der Sonderbetrieb am Abend aufgenommen und soll am Dienstagmorgen fortgesetzt werden. (dpa/tk)

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