Brüssel. Die EU-Kommission will 2018 ein System einführen, mit dem der Ausstoß von CO2 von Hochseeschiffen gemessen, kontrolliert und an die zuständigen Behörden weitergeleitet werden soll. Das System soll für alle Schiffe mit mehr als 5000 Tonnen gelten, die einen EU-Hafen anlaufen.
Die EU-Kommission will damit einerseits einen Beitrag zu den Bemühungen um ein weltweit akzeptiertes System zur Verringerung des CO2-Ausstoßes leisten. Zum anderen geht die Behörde davon aus, dass allein die Berichtspflicht zu einem Rückgang des CO2-Ausstoßes führt. Studien hätten gezeigt, dass dies in einer Größenordnung von zwei Prozent geschehen kann. Das System werde dazu beitragen, dass Schiffseigentümer 2030 jährlich 1,2 Milliarden Euro sparen könnten.
„Das EU-Monitoring-System wird zu mehr Transparenz bei der Umweltbilanz der Schiffe führen und Schiffseigentümer dazu verleiten, Maßnahmen zur Senkung der Abgase zu ergreifen“, sagte EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard am Freitag, den 28. Juni bei der Vorstellung der Pläne in Brüssel. Das System solle der Internationalen Schifffahrts-Organisation (IMO) dabei helfen, ein globales System zur CO2-Senkung in der Hochseeschifffahrt zu entwickeln, sagte seinerseits EU-Verkehrskommissar Siim Kallas. „Solch ein System kann für einen Sektor wie die Hochseeschifffahrt am besten durch IMO eingeführt werden“, schließt Kallas einen EU-Alleingang wie bei dem Emissionshandelssystem zur Senkung des CO2-Ausstoßes in der Luftfahrt zunächst aus.
Der Anteil der Hochseeschifffahrt an dem weltweiten CO2-Ausstoß wird auf drei Prozent berechnet. In der EU sind es laut Kommissionsangaben vier Prozent.
Der Vorschlag muss noch vom EU-Parlament und dem EU-Ministerrat angenommen werden. (kw)