Brüssel. Die EU-Kommission hat heute eine „europäische Strategie für Mobilität mit niedrigen Emissionen“ vorgelegt. Sie ist teil eines Maßnahmenpaketes gegen den Klimawandel, das die 28 Kommissare beschließen sollen. In dem Papier benennt sie Eckpunkte für die Reduktion der Treibhausgase des Verkehrs nach 2020 und macht Vorschläge für die Umsetzung. Die Arbeit an entsprechenden Vorgaben für Lkw will sie demnach beschleunigen. Zunächst soll ein neues Testverfahren den CO2-Ausstoß und den Spritverbrauch genau erfassen, bevor in einem zweiten Schritt konkrete Grenzwerte festgelegt werden. Zudem sollen auch mit Blick auf das Jahr 2030 neue Effizienz-Werte für Pkw- und Transportermotoren gesetzt werden.
Die EU hat sich verpflichtet, bis 2030 ihren CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu senken. Bis dahin will die EU-Kommission zudem das Ziel erreichen, dass bis zu 17 Prozent der Energie im Transportsektor aus klimafreundlichen Quellen stammen. Derzeit deckt der europäische Transportsektor 94 Prozent seines Energiebedarfs durch Öl. Im Rahmen der heute vorgestellten Strategie will die Kommission Maßnahmen prüfen, durch die die Nutzung emissionsarmer alternativer Energieträger wie Biokraftstoffe sowie von Strom, Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen aus erneuerbaren Quellen beschleunigt werden kann.
Bislang gibt es in der EU lediglich Kohlendioxid-Grenzwerte für Pkw und Kleinlastwagen. Ab 2021 sollen die Fahrzeugflotten der Hersteller nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen dürfen. Bei den Lkw gibt es zwar die Euro-Norm, die den Ausstoß verschiedener Schadstoffe regelt. CO2 ist dabei aber nicht erfasst. In Ländern wie den USA, Kanada oder China existieren bereits solche Standards für Lkw. Die europäischen Hersteller, darunter VW, Daimler und Renault, wehren sich gegen die Vorgaben größtenteils. Speditions-, Transport- und Logistikunternehmen könnte dadurch deutlich bei den Spritkosten sparen
Die für den Verkehrsbereich zuständige EU-Kommissarin Violeta Bulc sagt bei der Vorstellung der Strategie am Mittwoch: „Der Verkehr verursacht ein Viertel der Treibhausgasemissionen in Europa und ist eine der Hauptursachen für die Luftverschmutzung. Der Übergang zu einer emissionsarmen Mobilität ist daher eine wesentliche Voraussetzung für die Verwirklichung der ehrgeizigen Klimaziele der EU.“ Die heute angenommene Strategie stelle einen Fahrplan auf für den Weg zu einer emissionsarmen Mobilität und wird diese Umstellung in Schwung bringen.“ (ag)