-- Anzeige --

EU-Staaten setzen Sozialstandards für Lkw-Fahrer

04.12.2018 09:26 Uhr
EU-Flagge
Die EU-Verkehrsminister haben sich auf das Mobilitätspaket geeinigt
© Foto: Johan Ramberg/Getty Images/iStock

Die Verkehrsminister haben sich auf das Mobilitätspaket der EU-Kommission geeinigt. Mit dem Beschluss soll unter anderem das Lohn-Dumping erschwert werden.

-- Anzeige --

Brüssel. Die Verkehrsminister der EU haben sich in der Nacht zum Dienstag in Brüssel auf das Mobilitätspaket der EU-Kommission geeinigt. Ein zentrales Thema ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrer in Europa. Für gleiche Arbeit am gleichen Ort solle gleicher Lohn gelten, teilte Österreichs Verkehrsminister Norbert Hofer in der Nacht auf Dienstag in Brüssel mit. Österreich hat derzeit den Vorsitz unter den EU-Staaten inne.

Außerdem sollen Fahrer künftig nicht mehr ihre regelmäßige wöchentliche Ruhezeit in der Fahrerkabine verbringen dürfen. Damit sollen die Fuhrunternehmer verpflichtet werden, Unterkünfte für ihre Fahrer zu bezahlen. Die Regelung beinhaltet allerdings kein absolutes Kabinenschlafverbot. Ausgenommen von der regelmäßigen wöchentlichen Ruhezeit ist dies auch weiterhin möglich.

Mit dem Beschluss soll Lohn-Dumping erschwert werden. Nun muss noch eine Einigung mit dem Europaparlament gefunden werden, bevor die Änderungen in Kraft treten können.  Die Lebens- und Arbeitsbedingungen von etwa zwei Millionen Kraftfahrern in Europa würden verbessert, sagte Hofer weiter.

Vor allem westeuropäische Staaten beklagten seit geraumer Zeit, dass im Transportgewerbe Sozialdumping und unlauterer Wettbewerb herrschten. Frankreich, Österreich, Belgien, Dänemark, Italien, Luxemburg, Norwegen und Schweden hatten sich im vergangenen Jahr mit Deutschland zusammengeschlossen, um dagegen vorzugehen.

Bemängelt wurde dabei auch, dass Fahrer teilweise wochenlange Touren ohne eine Rückkehr nach Hause absolvieren müssten. Dem Verkehrsminister-Beschluss zufolge dürfen die Kraftfahrer nun maximal vier Wochen am Stück in Europa unterwegs sein.

Änderungen bei der Kabotage

Bei den Kabotage-Regeln gilt, dass weiterhin maximal drei Kabotage-Fahrten innerhalb von sieben Tagen erlaubt sind. Künftig sollen die Kontrollen verstärkt werden. Um systematische Kabotage zu verhindern, ist künftig eine Pause von fünf Tagen vorgeschrieben, bevor weitere Kabotagfahrten im selben Land mit dem selben Lkw durchgeführt werden dürfen. Ab dem ersten Tag gelten die Entsenderegeln. Transitfahrten sind davon ausgenommen.

Neuigkeiten gibt es auch zum digitalen Tachografen. Dieser ist in seiner so genannten „intelligenten Version“ nun bereits ab 2024 Pflicht und nicht wie zunächst geplant ab 2034.

Hofer bezeichnete die Einigung als die umfassendste der österreichischen EU-Ratspräsidentschat, berichten österreichische Medien. EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc sprach von einem „herausragenden Ergebnis“.  Es sei aber äußerst schwierig gewesen, unter den EU-Staaten eine Mehrheit zu finden. (dpa/sno)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Digitaler Tachograf

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


Harald Leumer

04.12.2018 - 17:24 Uhr

Guter Schritt, was fehlt ist der Digi Tachograph für LKW ab 2,8t für Berufskraftfahrer. Dann werden wir viele Sorgen los.


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.