Warschau. Polen kann das Tempo bei Bau und Modernisierung von Straßen und Schienen nicht halten, das notwendig wäre, um alle zur Verfügung stehenden EU-Milliarden zu nutzen. Dies hat zur Folge, dass man bei vielen Ausschreibungen zu Bauprojekten nun auch Angebote von Bietern berücksichtigen müsse, die deutlich über dem veranschlagten Budget liegen.
Die Tageszeitung Rzeczpospolita zitiert Experten, die davor warnen, dass hohe Zuzahlungen aus verschiedenen EU-Töpfen verfallen könnten. Das Blatt berichtet beispielhaft von einem Fall, in dem die für das Schienennetz zuständige staatliche PKP PLK ein Angebot akzeptiert hat, das gut 70 Prozent teurer war als vorgesehen.
Unterdessen deutet immer mehr darauf hin, dass die Bahn mit ihren Renovierungsprojekten, die derzeit im ganzen Land laufen und für Behinderungen sorgen, immer mehr hinter den gesteckten Zeitrahmen zurückfällt. Insgesamt sollten innerhalb weniger Jahre 70 Milliarden Zloty (über 15 Milliarden Euro) in die Schienen-Infrastruktur gesteckt werden.
Die Zahlen für den Jahresanfang 2019 im Schienentransport erfüllten ebenfalls nicht die Erwartungen, dass es endlich deutlich bergauf gehen könnte. Im Gegenteil: In Tonnenkilometern gerechnet ging die Transportleistung sogar leicht zurück. (mk)