Brüssel. Trotz der in England entdeckten Mutation des Coronavirus will die EU-Kommission empfehlen, die Grenzen in der Europäischen Union offen zu halten. Der Güterverkehr solle nicht beschränkt werden, erfuhr die „Deutsche Presse-Agentur“ am Dienstag aus EU-Kreisen. Im Personenverkehr bleibe die Empfehlung, Reisen so weit wie irgend möglich zu vermeiden, aber ohne Grenzschließung.
Die EU-Kommission will die Vorschläge für gemeinsame Verkehrs-Leitlinien offiziell heute Nachmittag den EU-Staaten präsentieren. Sie beziehen sich auf den Umgang mit der neuen Virus-Variante in der Gemeinschaft. Die meisten EU-Staaten hatten bereits in eigener Kompetenz beschlossen, Reisen aus und nach Großbritannien zu beschränken. Frankreich hatte auch seine Grenze für den Frachtverkehr geschlossen, um die Ausbreitung des mutierten Virus zu bremsen. Die Vorschläge der EU-Kommission sind für die EU-Staaten nicht bindend, da Grenzschließungen in der Kompetenz der jeweiligen Länder liegen.
Die EU-Kommission geht nach dpa-Informationen davon aus, dass das in England entdeckte mutierte Coronavirus bereits etliche EU-Staaten erreicht hat. Grenzschließungen wären demnach sinnlos. Großbritannien habe mit die besten Nachweismethoden, deshalb sei es naheliegend, dass die Mutation dort früh nachgewiesen worden sei, hieß es. Aber auch in Dänemark und den Niederlanden sei es bereits aufgefallen. (dpa/ag)