Regensburg. Die EU macht ihre Finanzhilfen für einen Donauausbau in Niederbayern von der Wirtschaftlichkeit abhängig. „Wir wollen einen zuverlässigen Korridor von 300 Schifffahrtstagen auf der Donau“», sagte die EU-Koordinatorin für Binnenschifffahrt, Karla Peijs, der Nachrichtenagentur dpa. Derzeit untersucht eine EU-Studie zwei Varianten für den Ausbau der etwa 70 Kilometer langen Strecke zwischen Straubing und Vilshofen. Eine mit einer Staustufe und eine andere mit ausschließlich flussregelnden Maßnahmen.
Nach dem derzeitigem Stand erreicht die sogenannte sanfte Variante laut der Studie für Schiffe mit einem Tiefgang von maximal 2,50 Metern lediglich 200 Schifffahrtstage. Bei einem Ausbau mit einer Staustufe gehen die Experten von 301 Tagen aus. Seit Jahrzehnten streiten Umweltschützer und Schifffahrtslobbyisten um den Donauausbau. Der bayerische Umweltminister Marcel Huber (CSU) hatte sich bereits gegen eine Staustufe ausgesprochen, weil diese einen massiven Eingriff in die Natur zur Folge hätte.
„In Bayern wird nicht nach rechts oder links geschaut“, sagte Peijs. Sie wünsche sich eine europäische Lösung, weil mehrere Staaten von den Wasserstraße Donau profitieren.
Die Entscheidung über den Ausbau soll Anfang kommenden Jahres fallen. Nach den derzeitigen Berechnungen kostet die Variante mit der Staustufe etwa 600 Millionen Euro, die sanfte Alternative rund 460 Millionen Euro. Die ohnehin notwendigen Kosten für den Hochwasserschutz schlagen mit 380 Millionen Euro zu Buche. (dpa)