-- Anzeige --

EU-Abgeordnete kritisieren Kommission wegen Eurocombi-Entscheidung

28.02.2012 09:39 Uhr
EU-Abgeordnete kritisieren Kommission wegen Eurocombi-Entscheidung
Grenzüberschreitende Fahrten mit Eurocombi stoßen auf Kritik
© Foto: VR/Annika Binder

Parlament fühlt sich übergangen: Die Kommission will beim umstrittenen Thema überlange LKW Fakten schaffen

-- Anzeige --

Brüssel. Das Vorgehen der EU-Kommission, ohne Berücksichtigung des Europaparlaments eine Entscheidung zum grenzüberschreitenden Einsatz von Eurocombi getroffen zu haben, hat im Verkehrsausschuss der EU-Volksvertretung scharfe Kritik hervorgerufen. „Der Brief von Kallas darf am Mittwoch nicht verschickt werden“, regte sich der Grünen-Politiker Michael Cramer zu Beginn der Sitzung am Montag auf.

Laut inoffiziellen Informationen aus der EU-Kommission will EU-Verkehrskommissar Siim Kallas am Mittwoch einen Brief an die EU-Mitgliedsländer und betroffene Verbände verschicken. In diesem Brief will er über die geänderte Auslegung der geltenden EU-Gesetze informieren, nach der künftig der grenzüberschreitende Einsatz von überlangen LKW erlaubt sein soll.

Cramer zitierte aus einem Brief von Kallas von März 2010. In ihm hatte der EU-Kommissar dem Grünen-Politiker noch versichert, dass grenzüberschreitende Fahrten mit Eurocombi nach gültigem EU-Gesetz nicht erlaubt seien. „Der Kommissar bricht jetzt selbst das Gesetz“, sagte Cramer. Er regte an, EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz in die Angelegenheit einzubeziehen. Schulz habe bei seiner Amtsübernahme im Januar angekündigt, die Rechte des Parlaments stärken zu wollen. Das Vorgehen der Kommission sei genau das Gegenteil davon. Die Kommission wolle bei einem umstrittenen Thema eigenmächtig Fakten schaffen, ohne das Parlament zu berücksichtigen.

Der Ausschussvorsitzende Brian Simpson bestätigte die Informationen von Cramer. „Ich habe selbst am Wochenende mit Kallas gesprochen und ihm gesagt, dass das so nicht geht“, berichtete Simpson. Er möchte sich morgen mit den Obleuten der unterschiedlichen Fraktionen im Verkehrsausschuss auf einer internen Sitzung über das gemeinsame weitere Vorgehen beraten. Am Mittwochvormittag soll der Beschluss dem kompletten Verkehrsausschuss zur Abstimmung vorgelegt werden. Noch am gestrigen Abend wollte Simpson sich erneut mit einem Kommissionsmitglied treffen, um die Sache zu diskutieren. „Aber ich kann keinen Brief im Namen des Ausschusses schreiben, ohne vorher die Obleute gehört zu haben“, sagte der Brite zu seinem Zeitplan. (kw) 

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Recht Lkw-Maße

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.