Erfurt. Fahrzeuge ohne grüne Schadstoffplakette dürfen künftig nicht mehr in die Erfurter Innenstadt fahren. Ab Oktober wird es in Thüringens Landeshauptstadt eine Umweltzone geben. Ein Sprecher des Landesverwaltungsamtes sagte am Dienstag, dies sei im neuen Luftreinhalteplan für die Stadt vorgesehen. Dieser solle am 9. Januar bekanntgemacht werden und damit in Kraft treten. Damit bestätigte der Sprecher einen Bericht von „MDR 1 Radio Thüringen". Die Umweltzone solle helfen, die Belastung mit Feinstaub zu verringern, der als krebserregend gilt.
Das Fahrverbot für Autos mit schlechteren Schadstoffklassen ist umstritten, da es Einschränkungen für Anwohner, Firmen und Besucher mit sich bringt. Die CDU-Fraktion im Stadtrat hatte entsprechende Überlegungen im vergangenen Jahr ebenso kritisiert wie die Handwerkskammer sowie die Industrie- und Handelskammer. Die Unternehmerverbände schlossen mit der Stadtverwaltung sogar eine Vereinbarung, die Luftqualität in Erfurt zu verbessern.
Der EU-Grenzwert für Feinstaub beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. An der viel befahrenen Erfurter Bergstraße wurde dieser Wert im vergangenen Jahr nach Messungen der Landesanstalt für Umwelt und Geologie 40 Mal überschritten - erlaubt sind 35. Auch Weimar und Mühlhausen erreichten die Vorgaben nicht. Der Bund für Umwelt und Naturschutz in Thüringen hatte deshalb erst Anfang Dezember Umweltzonen für die drei Städte gefordert.
Das Teil-Fahrverbot in der Landeshauptstadt muss nach Angaben des Landesverwaltungsamtes aber nicht von Dauer sein. Falls es mit anderen Maßnahmen gelinge, die Belastung mit Feinstaub zu verringern, könne sie auch wieder aufgehoben werden, sagte der Sprecher. (dpa)