Entwickler Four Parx baut in die Höhe

Angesichts knapper Flächen und steigender Grundstückpreise vor allem in Ballungsräumen müssen Entwickler von Logistikimmobilien Kreativität zeigen. Wie sich Four Parx in Bezug auf die Anforderungen der urbanen Logistik wappnen will, enthüllte der Entwickler auf der Messe Expo Real in München. "In Innenstädten und auf ausgewählten Grundstücken bauen wir mehrgeschossig. Bei steigenden Grundstückspreisen und kaum verfügbaren Flächen rechnet sich dies inzwischen auch in Deutschland", erläutert Francisco J. Bähr, Geschäftsführender Gesellschafter Four Parx. Sieben Stockwerke in Innenstadtlage Zwei der insgesamt fünf präsentierten Konzepte setzen auf mehr als ein Stockwerk: Das Konzept "City" sieht siebengeschossige Immobilien vor - "unsere Antwort auf die letzte Meile", wie Bähr betont. Die einzelnen Stockwerke messen jeweils 2000 Quadratmeter, sind durch ein flexibles Wandsystem aufteilbar und werden mit Lastenaufzügen verbunden. Dazu gehören vier Geschwindigkeitsaufzüge, die jeweils zwei Tonnen bewegen können, sowie zwei größere Aufzüge, die vier Tonnen Tragkraft aufweisen. So könnten in der City-Logistikimmobilie also bis zu 16 Tonnen vertikal gefördert werden. Eine Innenstadtlage bedeutet natürlich auch hohe Anforderungen hinsichtlich reduzierter Emissionen. "Die Idee ist, etwaigen Lärm unter dem Gebäude einzufangen", betont Bähr. Ein Blick ins Untergeschoss macht zudem deutlich, wohin die Reise künftig in Sachen Antriebstechnologie auf der "letzten Meile" geht: Hier sollen Fahrzeuge nämlich nicht nur beladen, sondern auch geladen werden: Das Konzept sieht Ladestationen für Transporter, Pkw und E-Bikes vor. Die Realisierung derartiger Projekte ist nicht billig. Auf zwischen 15 und 25 Euro pro Quadratmeter schätzt Bähr die Miete für Nutzer. Dafür könnte in diesen City-Immobilien auch eine Mischnutzung entstehen etwa für Arztpraxen mit schwerer Medizintechnik, die in Gebäuden mit üblicher Tragfähigkeit gar nicht mehr operieren könnten. "Mach2"-Immobilien mit zwei Rampen Konkret in der Planung befinden sich bereits die ersten drei Projekte des Immobilienkonzepts "Mach2". Wie der Name schon andeutet, handelt es sich dabei um zweigeschossige Logistikimmobilien. Zwei davon liegen laut Four-Parx-Chef Bähr in der Logistikregion Rhein-Main, ein weiteres im Postleitzahlengebiet 2. An allen drei Standorten baut Four Parx auf Brownfields, also auf Flächen, die zuvor bereits industriell genutzt wurden. Die "Mach 2"-Standorte kann man sich wie eine Halle auf einer Halle vorstellen: Es gibt zwei Rampen, eine im Unter-, eine im Obergeschoss. Auch die oberen Ladedocks sind auf Lkw mit bis zu 45 Tonnen ausgelegt. Realisiert werden die Immobilien mit GSE Deutschland als Generalunternehmer. Die französische GSE-Group hat bereits Erfahrungen in Sachen zweigeschossige Logistikimmobilien in Frankreich gesammelt. Der Baubeginn ist an den drei Standorten im dritten Quartal 2019, die Fertigstellung für Ende 2020 geplant. Insgesamt sollen an den drei "Mach 2"-Standorten 215.000 Quadratmeter Gewerbe- und Logistikflächen mit Büro- und Sozialfläche entstehen. Das Gesamtinvestment beläuft sich auf rund 300 Millionen Euro. Bähr relativiert die höheren Baukosten: "Berücksichtigt man, dass zwei Hallen übereinander gebaut werden, liegen die Kosten in einem vertretbaren Rahmen." Konzepte für alle Bedürfnisse Mit seinem Portfolio will Four Parx künftig die komplette Supply Chain versorgen: Es reicht von innenstadtnahen Gewerbeimmobilien bis hin zu großen Logistikparks an strategischen Autobahnstandorten für Logistik und City-Logistik, Gewerbe- und Service-Unternehmen, Handel, E-Commerce sowie für Light Industrial. Diese Bandbreite sollen die standardisierten Konzepte namens "City", "Urban", "Mach2", "Connect" und "Global" abdecken. Zwei weitere davon sind ebenfalls in der Umsetzung: So wird die Fertigstellung des ersten "Uban"-Projekts noch in diesem Jahr im hessischen Weiterstadt erfolgen, wo 1600 Quadratmeter Gewerbe- und Logistikfläche entstehen. In Dahlewitz bei Berlin wird im ersten Quartal 2019 mit dem Bau von rund 15.000 Quadratmetern Gewerbe- und Logistikfläche nach dem Konzept "Global" begonnen. Mehr zum Thema im Dossier Logistikimmobilien www.verkehrsrundschau.de/dossiers

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