Tuscaloosa. Das amerikanische Trucking Magazin Overdrive hat in einer Umfrage ermittelt, dass viele unabhängige LKW-Fahrer in Pension gehen oder nach anderer Arbeit Ausschau halten würden, wenn die so genannte Überwachungs ("Spy-In-The-Cab")-Technologie in Form von Electronic Logging Devices (ELD) Pflicht wird, berichtet Schednet. Ein vorgeschlagenes Gesetz fordert die Nutzung der elektronischen Aufzeichnung, um die Fahrzeiten der Fahrer zu überwachen.
Die American Trucking Association (ATA) erwartet, dass der Mangel an LKW-Fahrern auf 239.000 bis 2022 zunimmt. Diese Dynamik könnte sich durch die ELD-Pflicht stark verschlechtern, falls viele Fahrer ihren Dienst quittieren.
Eine Analyse der amerikanischen Marktforschungsagentur RigDig Business Intelligence stellt die entscheidenden Fragen: „Wie würde die Fuhrindustrie aussehen, wenn rund 70 Prozent der unabhängigen und kleinen Fuhrunternehmer ab sofort ausscheiden würden? Was würde passieren, wenn 52 Prozent der Unternehmensfahrer und Subunternehmer bei großen Fahrzeugflotten augenblicklich aus dem Transportgeschäft austreten würden?“ Der Bericht führt fort: „Im Rahmen der vorgeschlagenen Regelung der Federal Motor Carrier Safety Administration könnte die Verwendung von ELDs bis 2016 Vorschrift für alle staatenübergreifenden Transporteure werden. Viele große und mittelgroße Fuhrunternehmen haben ELDs schon eingeführt oder führen sie schrittweise ein, während eine große Anzahl kleinerer Unternehmen dies noch verweigert.“
Falls 71 Prozent der unabhängigen Fahrer (mit einem bis fünf Lkw) tatsächlich ihren Dienst beenden würden, würde die Industrie laut RigDig 260.000 LKW verlieren. Dadurch würde der Markt rund zehn Prozent an Kapazität einbüßen. Falls diese Prozentzahl Fuhrunternehmer mit bis zu 15 LKW beinhaltet, dann würde die Kapazität um 27 Prozent oder um 709.000 Lkw abnehmen. (rup)