Brunsbüttel/Cuxhaven. Die Betreiber der Elbefährlinie zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven bitten bei Kreisen und Gemeinden um einen finanziellen „Rettungsring”. Rund 200.000 Euro Darlehen der öffentlichen Hand sollen den Fährleuten in der Elbmündung helfen, sich über den Winter zu retten, schrieb Elblink-Geschäftsführer Bernd Bässmann in Bittbriefen, die er unter anderem an die Städte Brunsbüttel und Cuxhaven verschickte. „Nicht viel, wenn man es durch vier teilt - die Kreise und die Städte”, sagte am Montag Brunsbüttels Bürgermeister Stefan Mohrdieck. Ob das Geld wirklich fließen wird, ist fraglich. „Die Chancen sehe ich nicht als allzu rosig - wenn überhaupt, fifty-fifty”, sagte Mohrdieck der dpa.
Einen Fährbetrieb nach Fahrplan gibt es zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven seit mehr als einem Monat nicht mehr. Am Freitag meldete sich das Unternehmen: „Wir sind derzeit in intensiven Gesprächen mit Politik, Banken und möglichen Vercharterern mit dem Ziel, spätestens im Frühjahr wieder mit einem zukunftsfähigen Konzept den Fährbetrieb wieder aufzunehmen”, hieß es. Für die Übergangsphase benötige die Reederei rund 200.000 Euro Überbrückungshilfe. Das Geld wolle man zurückzahlen, hieß es in den Bittbriefen.
70 Minuten Überfahrt
Fährverbindungen zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven gab es schon mehrfach. Zuletzt pendelte die Elbe-Ferry von 1999 bis 2001 zwischen den Hafenstädten. Ihre Schiffe waren jedoch zu alt für einen verlässlichen und rentablen Betrieb. Am 20. August 2015 nahm die Elb-Link Reederei den Betrieb auf. Die Überfahrt dauerte rund 70 Minuten.
Sie musste sich als dritte Elbquerung in einer relativ dünn besiedelten Region gegen die bereits bestehende Fährverbindung zwischen Glückstadt und Wischhafen sowie gegen den Hamburger Elbtunnel behaupten. Ein Gutachten vom April 2014 war zu dem Schluss gekommen, dass eine Fährverbindung zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven bei hoher Auslastung wirtschaftlich betrieben werden kann, wenn moderne Schiffe mit Flüssiggasbetrieb eingesetzt werden. (dpa)