Lang-Lkw-Klage: Editorial: Der lange Kampf um den langen Lkw

Die Diskussion um den Lang-Lkw ebbt nicht ab. Eine Klage der Allianz pro Schiene, der Deutschen Umwelthilfe und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland entfachte sie vergangene Woche erneut. Die Verbände wollen den Regelbetrieb vor Gericht stoppen. Nach ihrer Argumentation verstößt der reguläre Einsatz der Langen gegen EU-Recht. Eine unbefristete und generelle Zulassung sei rechtswidrig. Dass Lang-Lkw nach wie vor nur bestimmte Transporte auf bestimmten Strecken durchführen, lassen sie nicht gelten. Am Ende geht es um Lobbyarbeit Dieses "Geschenk an die Lkw-Lobby" gefährde Deutschlands Klimaziele und sei ein Risiko für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, argumentieren die Kläger (siehe Seite 7). Argumente, die in der langen Diskussion um den langen Lkw nicht neu sind. Wer Schlagworte wie "Riesen-Lkw", "klimaschädlich" und "Sicherheitsrisiko" verwendet, schürt leicht Widerspruch gegen diese "Monster". Die Forsa-Umfrage der Allianz pro Schiene hat das gezeigt. Ob sich aber das Gericht auf diese Argumentation einlässt, muss sich noch zeigen. Die Ergebnisse des Feldversuchs deuteten weder auf ein vergrößertes Gefahrenpotenzial noch auf klimaschädigende Verlagerungswirkungen von der Schiene auf die Straße hin. Auch eine Verletzung des EU-Rechts sieht der Abschlussbericht der BASt nicht. Angesichts dieser Argumente scheint die Klage auf wackeligen Beinen zu stehen. Doch zumindest eines haben die Verbände damit erreicht: Der Lange ist mal wieder in den Medien. Jetzt bleibt abzuwarten, welcher Lobby die Klage mehr nutzen wird.

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