Messina. Der Bürgermeister von Messina, Renato Accorinti, hat im Stadtgebiet ein Durchfahrtverbot für LKW über 7,5 Tonnen erlassen. Damit sollen LKW zwischen 7 und 21 Uhr nicht mehr den direkten Weg vom Hafen durch die Stadt nehmen können. Bei Zuwiderhandlungen droht eine Geldbuße von 80 Euro.
Die Organisationen des Straßentransports und Fährenbetreiber Caronte haben gegen das Dekret des Bürgermeisters beim Transportministerium Einspruch erhoben und damit eine vorläufige Suspendierung erreicht. Doch Bürgermeister Accorinti hat mit einem erneuten Dekret das Fahrverbot bestätigt und versucht seit Tagen selbst, die LKW in der Stadt zu blockieren.
Der Grund für das Dekret ist laut italienischen Medien, dass es auf den engen Wegen durch die Stadt häufig zu Unfällen, auch mit Todesopfern gekommen ist. In nur vier Monaten wurden 6000 LKW bei der Stadtdurchfahrt gezählt. Dreimal am Tag legen die Fährschiffe am Terminal Tremestieri an.
Die LKW-Durchfahrt in der sizilianischen Stadt Messina, wo die Fähren, die vom italienischen Festland übersetzen, anlegen, ist ein altes Problem. So alt, dass bereits 2007 festgestellt wurde, dass einen Straßenüberführung
kaum breit genug für einen LKW, baulich nicht geeignet ist, die ständig wachsende Zahl von Fahrzeugen aufzunehmen. Um dies zu steuern, wurde vom Vorgänger Accorintis 2009 eine Art Maut-Gebühr eingeführt: LKW mussten von 3 bis 30 Euro zahlen, um die Stadt zu durchqueren. Verschiedene Klagen vor dem Verwaltungsgericht brachten dies aber wieder zu Fall. (rp)