Berlin. Zu den Streiks der WSV-Mitarbeiter hat sich nun auch der Deutsche Speditions- und Logistikverbandes (DSLV) kritisch zu Wort gemeldet. Günter Haberland, Vorsitzender des Fachausschusses Binnenschifffahrtspedition und Hafenwirtschaft des DSLV, mahnt an, dass die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi „das Vertrauen der verladenden Wirtschaft in die Zuverlässigkeit des Systems Wasserstraße leichtfertig aufs Spiel setzt.“
Die Auseinandersetzung werde auf dem Rücken der Binnenschifffahrt ausgetragen und schade am Ende der Logistikwirtschaft insgesamt. Haberland unterstellt der Gewerkschaft, nicht in erster Linie den Schutz der WSV-Mitarbeiter im Sinn zu haben, sondern strategische Interessen zu verfolgen. „Verdi geht es in Wahrheit nicht um die WSV-Beschäftigten, sondern um eine Ausweitung des Geltungsbereiches eines etwaigen Tarifvertrags auf andere Abteilungen des Bundesverkehrsministeriums, die mit der WSV nichts zu tun haben“, wird Haberland in der DSLV-Mitteilung zitiert. Der Streik, der die Binnenschifffahrt massiv behindert, sei seiner Meinung nach mittlerweile nicht mehr verhältnismäßig. (diwi)