Aschaffenburg. Der Paketdienst DPD will die bestehende Kooperation mit der skandinavischen PostNord ausbauen. Kernstück der erweiterten Zusammenarbeit ist eine gemeinsame B2C-Strategie, teilte DPD am Donnerstag mit. Durch die Verknüpfung der Paketshop-Netze beider Unternehmen entstehe Shop-Netzwerk mit 20.000 Standorten. Darüber hinaus soll ein Teil der Zustellflotte von PostNord zukünftig mit der Marke DPD in Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland unterwegs sein.
Die skandinavische PostNord ist im Jahr 2009 durch eine Fusion der Postgesellschaften von Schweden und Dänemark entstanden. Das Unternehmen hat 38.000 Mitarbeiter und verzeichnete im Jahr 2014 einen Umsatz von 4,3 Milliarden Euro.
Die Ausweitung des B2C-Geschäfts sieht vor, dass PostNord internationale Pakete aus Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland, die in das restliche Europa gehen solle, an das Netz von DPD übergibt. Im Gegenzug wird das internationale Paketvolumen von DPD in die skandinavischen Länder von PostNord zugestellt. Damit erhält DPD auch Zugriff auf 5800 Paketshops in Skandinavien. „In zwei Jahren wollen wir jährlich sechs Millionen unserer Pakete über Post Nord in Skandinavien ausliefern“, bestätigte DPD-Chef Boris Winkelmann dem Handelsblatt.
E-Commerce funktioniert in Skandinavien besonders gut
Die Partnerschaft soll auch nach außen hin sichtbar werden. 200 Fahrzeuge der Zustellflotte von PostNord werden bis Ende des Jahres unter der Marke DPD auf den Straßen Dänemarks, Schwedens, Norwegens und Finnlands unterwegs sein.
Vor allem vom dortigen E-Commerce erwartet sich DPD-Deutschland-Chef Winkelmann neue Impulse. Im europaweiten Vergleich ist der Onlinehandel in Skandinavien - insbesondere wegen der großen Distanzen zu den Einkaufsmetropolen - weit fortgeschritten. 70 Prozent der Schweden bestellen regelmäßig über das Internet. Zum Vergleich: In Deutschland sind es nur 51 Prozent. (diwi)