Bonn. Aktionärsschützer kritisieren den anhaltenden Streik bei der Post. „Je länger der Streik geht, umso mehr überlegen Kunden, zur Konkurrenz zu wechseln”, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Marc Tüngler, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. „Damit treibt Verdi die Kunden der Post in die Hände der Mitbewerber, die vielfach eher nur Mindestlohn zahlen”, sagte Tüngler.
Der Poststreik läuft derzeit in der dritten Woche. Am Montag waren nach Unternehmensangaben 25.800 Beschäftigte im Ausstand. Am Dienstag sollten laut Verdi rund 30.000 Mitarbeiter zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen werden. Laut Post werden etwa 80 Prozent der Briefe und Pakete pünktlich befördert. Millionen Lieferungen verzögern sich aber jeden Tag.
Die täglichen Kosten der Post für den Streik - etwa für zusätzliche Leiharbeiter - gehen nach Schätzung von Experten in den einstelligen Millionenbereich. Viel schmerzhafter als der unmittelbare Schaden ist nach Tünglers Einschätzung aber der Imageverlust.
Die Gewerkschaft will die Ausgliederung von rund 6000 Beschäftigten im Paketdienst in schlechter bezahlte Gesellschaften rückgängig machen. Die Post lehnt das bisher strikt ab und verweist auf die Konkurrenz, die vielfach wesentlich niedrigere Löhne zahlt. (dpa)