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Diskussion über Tempolimit für Binnenschiffe auf dem Rhein

03.12.2018 16:00 Uhr
RheinNiedrigwasser
Sind eher gemächlich unterwegs: Binnenschiffe auf dem Rhein
© Foto: Thomas Frey/picture-alliance

Die Oberbürgermeisterin von Köln bringt eine neue Maßnahme zur Verringerung der Luftverschmutzung ins Gespräch. Der BDB spricht von "Unfug".

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Köln. Vor dem dritten Dieselgipfel am Montag in Berlin hat die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker ein Tempolimit für Schiffe auf dem Rhein gefordert. Der Schiffsverkehr trage erheblich zur Luftverschmutzung in Köln bei, sagte die parteilose Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. „Deshalb ist ein Tempolimit unumgänglich, sowohl für die Personen- als auch für die Frachtschifffahrt“, führte sie an.

Ein Vorschlag, der beim Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) auf Unverständnis stößt. Binnenschiffe seien nicht gerade dafür bekannt, mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Landschaft zu sausen, bezog der Verband Stellung. Während zu Tal, also flussabwärts, je nach Schiffstyp und Beladung Geschwindigkeiten von 20 Stundenkilometern möglich seien, fahre ein beladenes Schiff gegen die Fließströmung selten schneller als 10 Stundenkilometer. Hinzu komme, dass aufgrund der Fließgeschwindigkeit des Rheins ein beladenes Güterschiff in der Talfahrt nur eine vergleichsweise geringe Motorkraftunterstützung benötige. Entsprechend niedrig sind deshalb auch die Emissionen, die ein an Köln vorbeifahrendes Schiff dabei verursacht. Um welchen Faktor diese Emissionen noch weiter dadurch sinken sollen, dass die Schiffe langsamer fahren, werde von Henriette Reker nicht dargelegt.

BDB: „Wir halten dies für Unfug”

„Ein Tempolimit, wie es Kölns Oberbürgermeisterin nun ohne nähere Angaben den Medien gegenüber vorschlägt, nützt de facto nichts und muss als weiterer verzweifelter Versuch gewertet werden, Fahrverbote in den Innenstädten zu vermeiden, indem ein anderer Schuldiger gesucht wird“, führte BDB-Präsident Martin Staats (MSG) an. „Wir halten dies für Unfug“, sagte er. Rund 80 Millionen Tonnen Güter passierten per Binnenschiff den Raum Köln pro Jahr, was rund 3,2 Millionen Lkw-Fahrten entspreche. Anstatt die Schifffahrt auf dem Rhein zu behindern und einzuschränken, solle sich Henriette Reker lieber für mehr Güterverkehr auf dem Wasser einsetzen. „Die Alternative wäre, dass sich diese Güter in zunehmendem Maße auf dem Lkw rund um Köln wiederfinden werden. Ich bezweifle, dass das von Frau Reker gewünscht ist“, machte Staats deutlich.

Köln bereitet sich gerade auf weitgehende Fahrverbote vor. Das Verwaltungsgericht hatte im November entschieden, dass die Millionenstadt ab April 2019 Dieselautos der Abgasklasse 4 oder schlechter sowie Benziner der Klassen 1 oder 2 aus dem größten Teil des Stadtgebiets ausschließen muss. Ab September sind auch Fahrer von Euro-5-Dieseln betroffen. (dpa/sno)

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