München. Die Transportdienstleister geraten zunehmend unter Druck. Denn die Dieselpreise sind im dritten Quartal 2012 stärker gestiegen als die Frachtraten im Straßengüterverkehr. Das geht aus dem Transport Market Monitor (TMM) hervor, der gemeinsam von Transporeon und Capgemini Consulting herausgegeben wird.
Demnach mussten die Unternehmen für den Kraftstoff im dritten Quartal 2012 2,6 Prozent mehr zahlen als im Quartal zuvor. Die Autoren beziehen sich dabei auf Zahlen des Mineralölkonzerns Aral. Gleichzeitig sind die Frachtraten im dritten Quartal nur um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gestiegen. Diese Zahl basiert auf der Logistikplattform Transporeon, mit der Verlader täglich ihren Transportbedarf ausschreiben, hauptsächlich Komplett- und Teilladungen in allen europäischen Ländern.
Mit dem Anstieg von 0,6 Prozent liegt der Index im dritten Quartal 2012 bei genau 100,0 Punkten. Das heißt, gegenüber dem Ausgangswert (Januar 2008) haben sich die Preise nicht verändert – auch wenn seit dem der Dieselpreisindex von 95,7 Punkte auf 110,3 Punkte geklettert ist. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (3. Quartal 2012: 101,2 Punkte) ist der Preisindex für LKW-Fracht sogar um 1,2 Prozent gesunken.
Neben der Kostenentwicklung hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Preise auch die Verfügbarkeit von Laderaum: Je mehr Kapazitäten zur Verfügung stehen, desto stärker ist der Preisdruck, desto schwieriger lässt sich an der Preisschraube drehen. Nach Aussage des TMM sind die Transportkapazitäten im dritten Quartal 2012 gestiegen. Der Kapazitätsindex stieg zwischen dem zweiten und dritten Quartal 2012 von 78,2 Punkte auf 87,2 Punkte und erhöhte sich damit kräftig um 11,5 Prozent.
Im Gegensatz zum TMM war der VerkehrsRundschau-Index, ein Preisindex für den Straßengüterverkehr in Deutschland, im dritten Quartal 2012 leicht um 0,52 Prozent gesunken. Der VerkehrsRundschau-Index bezieht sich jedoch ausschließlich auf nationale Transporte und bezieht die Preise für Komplett- und Teilladungen sowie Paletten ein. (cd)