Mittelfristprognose: Die Ruhe vor dem Sturm

Was macht man bei einem überhitzten Motor? Ausstellen und runterkühlen. Damit es nicht noch zum Motorschaden kommt. Jetzt kann man darüber streiten, wie sehr der Konjunkturmotor im vergangenen Jahr in der Transportbranche überhitzt war. Bei einigen Firmen dampfte der Kessel ordentlich, andere hätten hingegen noch Reserven gehabt für ein paar Umdrehungen mehr. Aber insgesamt waren die Signale aus dem Markt eindeutig: Es wurde gefahren, was Mensch und Maschinen hergaben (im Rahmen des Legalen natürlich). Keine wirkliche Verschnaufpause Wenn daher jetzt die Prognosen für das laufende Jahr ein wenig nach unten korrigiert werden (siehe Seite 18), so ist das für den gesamten Markt eher eine wohltuende Verschnaufpause. Zumal die 2,8 Prozent Wachstum, die für 2019 prognostiziert werden, mehr als nur ordentlich sind. Angesichts der Problemfelder wie der US-Handelspolitik oder des Gezerres um den Brexit (siehe Seite 7) kommen einem Zweifel, ob diese Zunahme tatsächlich erreicht wird. Auch sollte man sich nicht blenden lassen: Von dem Kuchen "2,8 Prozent" bekommen nicht alle gleichmäßig etwas ab. Deutsche Fuhrbetriebe müssen sich mit einem ziemlich kleinen Stück (0,3 Prozent Zuwachs) begnügen. Zudem sorgt die Altersstruktur bei den Lkw-Fahrern dafür, dass unabhängig vom Verkehrswachstum die Kapazitäten Jahr für Jahr schwinden. Deshalb gilt: Wer für die 2020 wieder anziehende Nachfrage gewappnet sein will, sollte jetzt die notwendigen Vorbereitungen treffen. Sonst droht die nächste Überhitzung. Und irgendwann streikt dann doch der Motor.

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